Braunschweig. Die Redaktion erreichte eine Mitteilung der Ratsfraktion der BiBS. Diese wird unkommentiert und ungekürzt veröffentlicht.
Die BIBS-Fraktion ist bisher schon nachhaltig mit massiver und beharrlicher Kritik gegen eine durchgehende Stadtstraße zwischen Hamburger Straße und Bienroder Weg aufgetreten (s. z.B. „Ärger um die neue Stadtstraße“, www.regionalbraunschweig.de vom 24.01.2016). Nun hat sich aus der Basis mit BIBS und BUND, Umweltzentrum , Braunschweiger Forum und unabhängigen Planern ein Alternativvorschlag entwickelt, der dem Ausbau der Stadtstraße als verkehrsintensivem „Renner“ ein Ende setzt und mit der Erschließung des neuen Baugebietes die ursprüngliche Funktion der Straße wieder in den Vordergrund stellt. „Die Entwicklung zeigt, dass man heute nicht mehr einfach an den Bürgern vorbeiplanen kann - sie sind mündig genug, um sich Gehör zu verschaffen und sich aktiv kritisch-konstruktiv an Planungsprozessen zu beteiligen. Dies ist eine Errungenschaft unserer Demokratie, die wir in jedem Fall würdigen sollten.“
Der alternative Vorschlag von MoveBS, den Ausbau der Stadtstraße auf den Teil Mittelweg – Bienroder Weg zu beschränken und auf das Verbindungsstück Hamburger Straße – Mittelweg zu verzichten, ist aus Sicht der BIBS aus folgenden Gründen zu begrüßen: Es werden Millionen an Haushaltmitteln gespart, die nicht nur zur Haushaltskonsolidierung verwendet werden könnten, sondern auch in die Sanierung der Siegfriedstraße und die zeitnahe Sanierung z.B. der Grundschulen Bültenweg und Querum investiert werden könnten (hier waren Einsparungen vorgesehen). Die Verbindung Hamburger Stra0e – Mittelweg würde am westlichen Ausgangspunkt Hamburger Straße eine Trichterwirkung entfalten (durch die großzügige Gestaltung mit 21m Gesamtquerschnitt) und dadurch einen wesentlichen Teil des Verkehrs vom Autobahnzubringer in das neue Wohngebiet leiten.
Am östlichen Ende (nahe der Einmündung in den Bienroder Weg) der Verbindungsstraße ist jedoch nur ein Gesamtstraßenquerschnitt von 10,5 m realisierbar. Begegnungsverkehr von Bussen und/oder LKW´s wäre nicht möglich – sie hätten an Ausweichstellen aufeinander warten müssen! Folge: Die durchgehende Verbindungsstraße wäre in der Planungsvariante der Verwaltung keine Alternative für LKW´s (=> keine LKW-Entlastung für die Siegfriedstraße) und würde eine Flaschenhalswirkung entfalten mit fataler Wirkung für das Siegfriedviertel (Mehrbelastiung Mittelweg und Wochenmarktbereich Nibelungenplatz). Nach WVI-Verkehrsgutachten wurde eine durchgehende Verbindung Hamburger Straße – Bienroder Weg vor allem als Chance gesehen, den LKW-Verkehr in der Siegfriedstraße zu reduzieren. Nach dem Umzug der VW Logistik von Kralenriede nach Harvesse hat sich der LKW-Verkehr jedoch schon um mehrere hundert Fahrten/Tag reduziert. Aktuelle Verkehrserhebungen dazu im Bereich Siegfriedstraße liegen jedoch nicht vor und sind daher auch nicht in die Planungen eingeflossen. Nach WVI-Verkehrsgutachten wird aber auch bei einem Verzicht der Verbindung Hamburger Straße – Mittelweg der östliche Teil der Siegfriedstraße in ähnlicher Weise entlastet wie bei einer durchgehenden Stadtstraße. Die BIBS wird daher den Vorschlag von Move-BS in vollem Umfang unterstützen und fordert vor diesem Hintergrund die Diskussion in den politischen Gremien neu aufzunehmen.
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