Braunschweig. "Wie kann es sein, dass zum einen der südliche Messeweg Tempo 30 bekommt und der nördliche Teil
Tempo 50?" Mit dieser Frage wandte sich eine Leserin an regionalHeute.de. Wir fragten bei der Stadt nach.
"Entgegen der Ankündigung, dass der Messeweg Landesstraße sei und somit kein Tempo 30 mehr möglich, hat jetzt der südliche Teil des Messewegs bis zum Julius Kühn Institut (JKI) plötzlich doch Tempo 30 bekommen und zwei Fußgängerquerungen. Beides finde ich absolut löblich und im Sinne der Radfahrer und Fußgänger", so die Leserin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Leider sei der nördliche Teil zu einer schnurgeraden Rennstrecke
geworden, da ab JKI Tempo 50 gelte. In Sichtweite der Ampel und "endlich" aus der Tempo 30-Zone heraus würde das den einen oder anderen Fahrer verleiten, deutlich schneller als 50 zu fahren, so die Annahme der Leserbriefschreiberin.
Allerdings kreuze kurz vor der Ampel zur Berliner Straße ein viel genutzter Schul- und Radweg den Messeweg. "An zwei ziemlich unübersichtlichen Einmündungen muss man den Messeweg irgendwie schräg überqueren, um vom Höhenblick in den Sandkamp zu kommen und umgekehrt. Es gibt hier keinerlei Querungshilfe. Gerade für Schulkinder ist es hier gefährlich, da sie drei Spuren (zwei Fahrbahnen plus Rechtsabbiegespur) kreuzen müssen",heißt es im Leserbrief.
Südlich des JKI ist offenbar Tempo 30 möglich. Foto: Dontscheff
Zur Frage, warum es möglich ist, im südlichen Teil eine Tempo 30-Zone einzurichten, nördlich davon aber nicht, nimmt Rainer Keunecke, Pressesprecher der Stadt, Stellung: "Der südliche Teil des Messewegs ist leicht kurvig und liegt zwischen zwei Querungshilfen. Da in diesen Bereichen von einem erhöhten Querverkehr von Fußgängern auszugehen ist und durch diesen Querungsverkehr eine besondere Gefahrenlage besteht, wird hier Tempo 30 ausgewiesen. Sicherheitsgründe sind erforderlich für eine Temporeduzierung, denn die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften liegt ansonsten bekanntlich bei 50 km/h". Bei dem Messeweg handele es sich um eine Landesstraße, die für den Straßenverkehr auch eine besondere Bedeutung habe. Hier müsse der Verkehr sowohl sicher als auch zügig fließen. Es stehe also nicht im freien Ermessen der Stadt, eine andere Höchstgeschwindigkeit anzuordnen, sondern nur dort, wo es eine besondere Gefahrenlage erfordere.
Schüler sollen die Ampel nutzen
Zum Thema Sicherheitsmaßnahmen und Querungshilfen in Höhe Sandkamp/Höhenblick verweist Keunecke auf die Fußgängerampel in der Nähe: "Der Messeweg kann sicher weniger als hundert Meter nördlich des angefragten Bereiches überquert werden, nämlich an der Fußgängerampel an der Einmündung zur Berliner Straße." Für Schulkinder auf dem Weg zur nördlich der Berliner Straße gelegenen Grundschule Gliesmarode bestehe keine Notwendigkeit, in Höhe Sandkamp/Höhenblick den Messeweg zu überqueren: Der von Polizeiinspektion Braunschweig, Verkehrswacht und Stadt Braunschweig gemeinsam erstellte Schulwegplan sehe andere Routen vor: http://www.braunschweig.de/leben/schule_bildung/schulportal/schulen/schulwegplaene/06-GS_BS-Gliesmarode_f-Gliesmarode_2017_R_A4.pdf.
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