BiBS Fragen: Warum machte das Stadtbad Werbung im CDU-Blatt?

von Robert Braumann


Die Wasserwelt an der Hamburger Straße, Foto: Archiv
Die Wasserwelt an der Hamburger Straße, Foto: Archiv



Braunschweig. Die BiBS-Fraktion hat sich mit einer Mitteilung an die Presse gewandt, darin kritisieren sie den Umstand, dass die Stadtbad GmbH in einer Zeitung der CDU Werbung schaltete.

Drei fast halbseitige Werbe-Anzeigen der Stadtbad GmbH für unter Tausend Euro wären vielleicht ein Schnäppchen, wäre der Herausgeber des Druckwerks nicht ausgerechnet ein CDU-Kandidat und das Blatt die CDU-Hauspostille "Wabe-Schunter-Bote", so die BiBS in ihre Mitteilung.

Jürgen Sperber, Pressesprecher Konzern Stadt Braunschweig, erklärte auf Anfrage von regionalHeute.de: "Es war die Eröffnung eines neuen Bades in Gliesmarode, die den „Wabe-Schunter-Boten“ zu diesem Zeitpunkt als Werbemedium für die Stadtbad GmbH interessant machte, denn sie wollte gerade auch in diesem Stadtteil die neuen Angebote der Wasserwelt bekannt machen. Diese Publikation ist das einzige Stadtteilmagazin, das in diesem Stadtteil erscheint. Deshalb wurden zwei halbseitige Standard-Anzeigen, die auch in der Neuen Braunschweiger erschienen, zum marktüblichen Preis geschaltet. Dazu wurde ein redaktioneller Text über die Wasserwelt mit Anriss-Text auf dem Titel veröffentlicht." Als man die Anzeige im Juli aufgegeben habe, erschien das Magazin so als ein Werbemedium mit passender Zielgruppe und akzeptablem Preis, das zum richtigen Zeitpunkt herauskam. "Die Wahl oder die Einflussnahme einzelner spielte bei dieser Entscheidung keine Rolle. Eine Parteinahme war zu keiner Zeit beabsichtigt. Die Stadtbad GmbH wird darauf achten, dass künftig solche Missverständnisse nicht entstehen", so Sperber.

Die BiBS- Fraktion findet in jedem Fall: "Im Vorfeld sollte man sich doch darüber im Klaren sein, für wen oder was man eigentlich Anzeigen schaltet", erklärt Tatjana Jenzen, Bezirksrätin im Stadtbezirk Wabe-Schunter-Beberbach.

"Keine Parteizeitung"


Jürgen Wendt,CDU-Ortsverband Wabe-Schunter, stellte klar:

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CDU Ratsherr Jürgen Wendt. Foto: Privat



"Den Wabe-Schunter-Boten als klare CDU-Parteizeitung dazustellen, verzerrt die Realität. Vor einigen Jahren wurde dem CDU-Ortsverband Wabe-Schunter von der Kreisvorsitzenden untersagt, die Zeitung unter dem CDU-Logo fortzuführen. Aus diesem Grund wird das Magazin nunmehr als normale Stadtteilzeitung herausgegeben, Texte und Inserate werden neutral bewertet und veröffentlicht. Derzeit ist stiller Herausgeber die Firma HM Medien. Inhaber ist Richard Miklas, der kein Mitglied der CDU ist. Als stiller Herausgeber fungiert er, weil er parallel den Durchblick als Stadtteilzeitung im Bereich herausgibt, er produziert außerdem unter anderem das rote Telefonbuch der Stadt Braunschweig. Die Rechnungen werden von der Firma HM Medien an die Inserenten gestellt. Bei Fragen zu Rechnungsbeträgen wenden Sie sich bitte an die Firma HM Medien. Die CDU hat keinen finanziellen Vorteil von dem Geld was die Firma HM Medien für sich und die Produktion des Magazins erwirtschaftet. Die Redaktion arbeitet auf ehrenamtlicher Basis. Auch absolut inakzeptabel ist, dass in der Vergangenheit und im Kommunalwahlkampf 2011 gezielt Inserenten eingeschüchtert wurden, sie sollen nicht im Wabe-Schunter-Boten inserieren-"sonst würde ihnen etwas passieren"", so Wendt. Und ergänzt:  "Interessant ist, dass die Stadt Braunschweig das BiBS Blatt "Unser Braunschweig" scheinbar mitfinanziert. Siehe Wahlkampf-Ausgabe "Unser Braunschweig" Nr. 16, Seite 7. Das Inserat ist dieser Stellungnahme beigefügt. Die BiBS-Zeitung ist die Zeitung einer politischen Gruppierung, deren Mitglieder parallel auch in anderen Parteien Mitglieder sein dürfen, wie zum Beispiel der DKP. Es stellt sich die Frage: Sollten die BiBS nicht erst einmal vor ihrer eigenen Tür kehren? Abschließend ist zu sagen, dass die CDU keinen finanziellen Vorteil durch das Inserat der Stadtbad GmbH hat, da der Wabe-Schunter Bote keine Zeitung der CDU Braunschweig ist. Ihre Inserate im Wabe-Schunter-Boten haben die Kandidaten der CDU selbstständig finanziert, so wie in anderen Stadtteilzeitungen zur Kommunalwahl ebenfalls."


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