Braunschweig. Die Redaktion erreichte ein Leserbrief von Bernd Dennda aus Watenbüttel, in dem er Bezug auf das Standortkonzept für die Flüchtlinge nimmt und sich fragt, warum gerade die Turnhalle in Watenbüttel genutzt werden muss. Da die 16 geplanten dezentralen Unterkünfte wohl nicht rechtzeitig fertig werden, sollen am Anfang bis zu 130 Personen in der Sporthalle untergebracht werden.
Der Wortlaut des Briefs im Einzelnen: "Die Stadt Braunschweig beabsichtigt in einem ersten Maßnahmenschritt die Sporthalle in Watenbüttel als Flüchtlingserstaufnahmeeinrichtung zu nutzen. In der Sporthalle findet Fussball, Basketball, Tischtennis (Damen/Herren/Jugendliche), Bogenschießen, Mutter-/Kindturnen, Yoga, Pilates und Gymnastik Damen/Herren statt. Weiter wird die Sporthalle Watenbüttel von der Grundschule Watenbüttel, vom Kindergarten Watenbüttel sowie dem Hoffmann-von-Fallersleben Gymnasium als Schulsporthalle genutzt. Der Belegungsplan der Halle weist von Sonntag zu Sonntag kaum zeitliche Lücken auf. Mit anderen Worten: die Lebensader des Sportvereins und des Watenbütteler Schul-/Kindersports wird langfristig durch die Requirierung der Sporthalle abgebunden – zahlreiche Vereinsmitglieder signalisieren schon heute den Vereinsaustritt wegen dann fehlender Sportmöglichkeiten. Allerdings kann der Stadt Braunschweig eventuell geholfen werden. Die VW AG: hier VW Werk Braunschweig hat in 2015 das LogistikOptimierungsLager in Wendeburg-Harvesse in Betrieb genommen und nach eigenen Aussagen 13 dezentrale Läger im Stadtgebiet BS räumen können. Hier wäre wahrscheinlich Potential für die Unterbringungsmöglichkeit von Flüchtlingen gegeben. Für die Stadt Braunschweig und die VW AG würden diese Überlegungen eventuell in einer (neudeutsch) win-win-Situation enden. Die Stadt Braunschweig wird weiter den Sportbetrieb in der Sporthalle ermöglichen, der Verein TSV Watenbüttel bleibt bestehen und die VW AG wäre endlich auch wieder mit positiven Nachrichten in der deutschen Presse. Herr Jablonski/Herr Hüsken und Herr Markurth: bitte nehmen sie den Dialog im Interesse der Watenbüttler Sportler und Kinder auf."
Stadt kündigt Gespräche an
Auf Nachfrage bei der Stadt Braunschweig sagte Adrian Foitzik, Pressesprecher Stadt Braunschweig: "Stadtrat Christian Geiger hat den Watenbütteler Vereinen Hilfe und Gespräche zugesagt. Die Stadt wird auf die Vereine zugehen und Verlegungsfragen besprechen." Man könne und werde nun aber nicht jeden gewählten Standort in Frage stellen. Die Stadt habe sehr gewissenhaft und nach Kriterien ausgewählt, sicherlich würde das dennoch nicht überall auf Zustimmung stoßen. Der Dialog sei wichtig, er würde aber vermutlich nichts an der Auswahl ändern. Er stellte aber auch klar: "Sollte die Bereitstellung anderer Immobilien möglich sein (zum Beispiel Kreiswehrersatzamt) sind diese den Sporthallen vorzuziehen." Kolja Bode, Standortsprecher Volkswagen Braunschweig, ergänzte: "Mittlerweile sind die letzten beiden Hallen unserer ehemaligen Außenläger gekündigt. Es handelt sich um ältere Logistikhallen, die vermutlich nur mit hohem Aufwand als Wohnraum oder zu Sportzwecken nutzbar sind. Volkswagen wird zum Ende des Jahres dort nicht mehr tätig sein."
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