Weber als Landesbischof verabschiedet




Braunschweig/Wolfenbüttel. Als eine klare Stimme der reformatorischen Kirchen „fast weltweit“ hat Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), Leitender Bischof der  Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Friedrich Weber gewürdigt. In einem feierlichen Gottesdienst im Braunschweiger Dom verabschiedete er Weber am Samstag als Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

[image=5e17663f785549ede64d0b05]Ulrich dankte Weber auch für sein Wirken als Ökumene-Bischof des deutschen Protestantismus. Er habe stets den Blick auf das Verbindende gelenkt und nicht auf das Trennende. Ulrich attestierte Weber, dass er das Vertrauen und Ansehen vieler Menschen erworben habe, sowohl in den Gemeinden, als auch im öffentlichen Leben. „Du bist einer, der die Menschen mitnehmen, begeistern kann, der ihre Gaben erkennt und sie ermutigt, sie einzusetzen“, sagte Ulrich. In seiner Landeskirche habe Weber vieles angepackt, und ihm sei vieles gelungen. Er habe freundlich und bestimmt auch in schwierigen Situationen ausgleichend und zielführend gehandelt.

In seiner Abschiedspredigt machte Landesbischof Weber der Gemeinde Mut zum Glauben. Evangeliumsgemäß zu leben, heiße, „aus der Freude an Gott das Ungewöhnliche, das Neue nicht länger als das Unmögliche anzusehen“. Es gehe darum, mit Wörtern für den Glauben zu werben, „die Menschen erreichen und die die Lebenszusammenhänge erhellen, die Hoffnung schenken und Mut machen“. Wenn Gott im Mittelpunkt stehe, relativiere sich vieles: „Dann wird alles, was uns so endgültig erscheint – Staat und Kirche, unsere Systeme – in seiner Vorläufigkeit erkannt.“

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. h.c. Nikolaus Schneider (Berlin), würdigte Weber ebenfalls als einen „Ökumeniker durch und durch“. Immer wieder habe er als Catholica-Beauftragter der VELKD eine „ökumenische Zeitansage“ vorgenommen. Dabei habe stets außer Frage gestanden, dass die „Fülle der reformatorischen Erkenntnisse“ die Basis seiner theologischen Existenz sei. Schneider gab seiner Freude Ausdruck, dass Weber über den Eintritt in den Ruhestand hinaus geschäftsführender Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) bleibe.

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister bezeichnete Weber als „freundschaftlichen und klugen Nachbarn“. Er sei stets ein geduldiger, aber auch hartnäckiger Gesprächspartner gewesen: „Seinem Urteil geht eine wache Analyse voraus, seine Einschätzung ist klar und pointiert.“ Vor allem dankte er Weber für dessen Impulse zur Fortentwicklung der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.

Der katholische Bischof von Hildesheim Norbert Trelle bezeichnete Landesbischof Weber als „verlässlichen und zugewandten Bruder in der Suche nach der Einheit der Kirche“. Weber sei den Katholiken zu einem Weggefährten geworden, wie Papst Franziskus in beschreibe: „ohne Berührungsängste, vertrauensvoll, verlässlich“. Trelle danke Weber auch im Namen der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.

Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer sagte, Weber sei in seiner Amtszeit zu einer „Identifikationsfigur im Braunschweiger Land“ geworden: „Sie haben unserer Landeskirche gut getan.“ Als Landesbischof sei er viel unterwegs gewesen in den Kirchengemeinden und Pfarrhäusern, in Kirchenvorstandssitzungen und Pfarrkonventen. Er habe eine Besuchskultur etabliert unter dem Motto „Schatzsuche vor Fehlersuche“. Mit Blick auf die Haupt- und Ehrenamtlichen sagte Hofer: „Deren Arbeit wertzuschätzen, sie zu motivieren, Impulse zu geben, im engen Kontakt zu bleiben, das ist ein Charakteristikum Ihrer Amtsführung.“

 


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