Braunschweig. Der Braunschweiger Dom hat seinen Domkantor bis auf weiteres vom Dienst freigestellt, weil dieser in Kolumbien eine kommerzielle Leihmutterschaft beauftragen wollte. Auf Nachfrage von regionalHeute.de erklärt Michael Strauß,
Pressesprecher der Landeskirche Braunschweig
, diesen Schritt.
Die Gründe für die disziplinarische Maßnahme seien, dass ein kommerzielle Leihmutterschaft im starken Widerspruch zu den ethischen Grundsätzen der evangelischen Kirche stehe, die der Domkantor öffentlich vertritt. Weder Frauen noch Kinder dürften zu Waren degradiert und dadurch in ihrer Menschenwürde beschädigt werden, heißt es von Seiten der Landeskirche. Domstiftungsvorstand, Dompfarramt und Vorstand der Domkirchengemeinde seien sich in der ethischen Beurteilung der kommerziellen Leihmutterschaft einig und lehnen aus christlicher Perspektiv die Leihmutterschaft nachdrücklich ab.
Weitere Schritte werden geprüft
"Sie bedauern, dass das Vorhaben des Domkantors, in Kolumbien eine kommerzielle Leihmutterschaft zu beauftragen, das gedeihliche Zusammenwirken aller Akteure am Dom tiefgehend erschüttert hat", so Strauß. Nun soll durch den Domstiftungsvorstand das weitere Vorgehen geprüft werden. Der Domkantor habe inzwischen angekündigt, sein Vorhaben, eine Leihmutterschaft zu beauftragen, abzubrechen. Dies werde man bei den Überlegungen einbeziehen, so Strauß und erklärt, dass die Kontinuität der kirchenmusikalischen Arbeit am Dom durch Kantorin Elke Lindemann und Kantor Witold Dulski sichergestellt werde.
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