Braunschweig. Der Weihnachtsmarkt in Braunschweig findet statt - aufgrund vieler Absagen von Schaustellerseite wird er jedoch kleiner als erwartet. Grund seien wirtschaftliche Bedenken vieler Schausteller, wie in einer Pressekonferenz des Stadtmarketings am heutigen Donnerstag deutlich wurde. Braunschweig setzt auf vier eingezäunte Flächen für gastronomische Angebote, in denen nur Geimpfte, Getestete und Genesene Zutritt erhalten. Weitere Angebote wie Kunsthandwerk sind frei begehbar.
Basis für die Planung waren die bereits für den Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr erarbeiteten Pläne, die mit einer Absage des Weihnachtsmarktes jedoch in der Schublade verschwanden. Stadtbaurat Gerold Leppa leitet mit dem Rahmen ein, macht aber dabei deutlich, dass die Ankündigung über das Stattfinden des Weihnachtsmarktes noch immer unter Vorbehalt steht: "Der diesjährige Weihnachtsmarkt öffnet am 24. November und bleibt bis zum 29. Dezember. Vom 24. bis zum 25. Dezember wird es wie in jedem Jahr Marktruhe geben." Die vier eingezäunten Flächen, in denen es ausschließlich Speisen und Getränke gibt, befinden sich auf dem Burgplatz, auf dem Platz der Deutschen Einheit, auf dem Domplatz sowie zwischen Burg, Dom und Rathaus. Es gibt eine Personenbeschränkung auf den Flächen - Die Stadt Braunschweig informiert aber mit einer Ampel auf ihrer Website über die Auslastung der Flächen.
Weniger Stände als in den Vorjahren
Auf insgesamt 8.000 Quadratmeter Fläche hatten sich seit dem Frühjahr fast 250 Bewerbungen angesammelt. Die beidseitige Ausstiegsklausel aus diesem Vertrag, angesichts der unklaren Lage im Winter, hat jedoch offenbar viele abgeschreckt: "116 Stände haben wir dieses Jahr. 150 waren es in den Vorjahren. Damit liegen wir dieses Jahr deutlich darunter", erklärt der Stadtbaurat und betont, dass es auch neue Stände gebe: "Vier im Bereich Kunsthandwerk, drei im Bereich Süß- und Backwaren und ein neuer Imbiss."
Neues und altbekanntes
Darunter seien neben einer neuen Lebkuchenwerkstatt ein Stand mit Gewürzmischungen, eine Ochsenbraterei sowie eine Schaubrennerei mit Verkauf von Spirituosen aus dem Schwarzwald. Weiterhin dabei ist die Live-Bäckerei Handbrot und ein neuer Stand mit Keramikdekoartikeln. "Es sind aber auch viele alte Bekannte dabei", setzt Leppa an und zählt auf: "Die warmen Wintersäfte, Schmuck in unterschiedlichsten Formaten und Produktionsformen, regionale Leckerbissen wie Braunschweiger Mumme, Braunkohl, Kaffeespezialitäten von Heimbs und auch nordische Delikatessen". Bei den Fahrgeschäften könne man sich auf das historische Riesenrad von 1928 freuen, sowie drei Kinderkarussels. "Wir haben auch wieder original Salzwedeler Baumkuchen, Glühwein vom Winzer und Flammlachs", schließt Leppa seine Aufzählung ab.
Keine Flöße im Burggraben
Was in diesem Jahr ausfallen muss, sind die Flöße im Burggraben. "Der Hintergrund ist relativ einfach, es ist ein großer Aufwand, aber aufgrund der Flächen im Burggraben hätten sehr wenige Besucher davon profitiert", erläutert Leppa dazu. Außerdem wird weitgehend auf ein musikalisches Rahmenprogramm verzichtet, "nicht aus Kostengründen, sondern weil es gilt, Ansammlungen zu vermeiden", so Leppa.
Eröffnung läuft etwas anders
Zur Eröffnung wolle die Stadt noch einmal gesondert informieren. Es steht aber schon fest, dass es etwas anders läuft als üblich: "Am 24. November wird es ab 14 Uhr eine 'sanfte' Eröffnung geben. Die Stände sind auf, damit es sich nach und nach füllen kann", erklärt Leppa. Auf diese Weise wolle man zu großen Andrang zur Eröffnung vermeiden. "An der Burgplatztreppe am Dom findet dann eine kleine Eröffnung im Rahmen der 17-Uhr-Andacht statt, wo Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum und Cornelia Götze als Turmpredigerin den Markt wie gewohnt eröffnen". Musik und die Ansprachen aus dem Dom werden per Musikanlage auf die gesamte Weihnachtsmarktfläche übertragen. "Nach der offiziellen Eröffnung folgt dann mit dem Druck auf den roten Knopf die Weihnachtsbeleuchtung. Das Domgeläut eröffnet den Markt offiziell".
Corona-Weihnachtsmarkt: Das sind die Regeln
Für den Zugang zu den Gastronomieflächen gilt die 3G-Regel, ebenso wie für die Nutzung von Fahrgeschäften und den Direktverzehr von alkoholfreien Getränken und Speisen, die auch außerhalb der Gastronomieflächen im Angebot sind. Ein Verzehr, auch der von mitgebrachten Speisen und Getränken, ist außerhalb der gekennzeichneten Verzehrflächen auf der gesamten Marktfläche nicht gestattet. Den Nachweis über eine Impfung, eine Genesung oder ein aktuelles negatives Testergebnis und ein Ausweisdokument müssen die Gäste an einer von drei Stempelstationen vorzeigen. Dort erhalten sie einen tagesgebundenen Stempel, der zur Nutzung der Angebote berechtigt, für die die 3G-Regel gilt. Außerhalb der Gastronomieflächen kann aber auch ein Nachweis direkt am Stand ausreichen. Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 18 Jahren sind von der Nachweispflicht ausgenommen. Insofern das Alter ersichtlich ist, benötigen Kinder keinen Stempel; andernfalls können sie ihr Alter an den Stempelstationen nachweisen, um den Stempel zu erhalten.
Zittern um den wirtschaftlichen Erfolg
"Es wird dieses Jahr schon knapp", meint Stefan Franz, Vorsitzender des Schaustellerverbandes in Braunschweig und bezieht sich auf die wirtschaftliche Lage, wegen der viele Schausteller abgesagt hatten. Viele hätten Wareneinkäufe nicht mehr tätigen können - anderen war das Risiko einfach zu groß. "Bis vor kurzem wussten wir ja noch gar nicht, in welche Richtung sich dieser Weihnachtsmarkt entwickelt", hebt Franz hervor. "Es ist vereinbart, dass wir uns nach 1. Adventswochenende zusammensetzen und uns austauschen. Wir haben keine Erfahrungen mit einem Weihnachtsmarkt unter diesen Bedingungen", ergänzt Leppa und antwortet auf die Frage, inwiefern der Weihnachtsmarkt denn anders sei als andere unter Corona bereits durchgeführte Veranstaltungen: "Wir sind jetzt in einer Phase, wo die Inzidenzen sich im Steigen befinden. Es ist ein völlig anderes Stimmungsumfeld als bei den Sommerveranstaltungen." Franz fügt hinzu, dass man natürlich auch versuchen wolle, den Marktcharakter aufrechtzuerhalten und eine gemütliche, heimelige Atmosphäre zu schaffen.
Unter all den Herausforderungen sei der Schaustellerverband aber mit dem Konzept zufrieden: "Wir müssen es annehmen, es ist natürlich eine neue Situation für uns. Wir versuchen das beste draus zu machen", so Franz abschließend.
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