Braunschweig. Klingt witzig, hat aber einen ernsten Hintergrund: Mit dem Welttoilettentag am 19. November wird auf die Bedeutung moderner Sanitäranlagen und einer funktionierenden Abwasserentsorgung hingewiesen – eine wichtige Bedingung, um Hygiene zu gewährleisten und Infektionskrankheiten einzudämmen. Darüber informiert die Stadtentwässerung Braunschweig (SE|BS).
„Wir können uns hier glücklich schätzen, dass wir ein funktionierendes Entsorgungssystem haben – anders als viele andere Regionen auf der Welt. Dennoch kann der Betrieb unserer Abwasseranlagen gestört werden, wenn Toiletten als Abfalleimer missbraucht werden“, erklärt Andreas Hartmann, Geschäftsführer der Stadtentwässerung. Daher nimmt die SE|BS den Welttoilettentag zum Anlass, für diese Thematik zu sensibilisieren.
Die größten „Feinde“ der Anlagen sind Feuchttücher. Diese lösen sich nicht wie Toilettenpapier auf, sondern bilden eine zähe Masse, die sich um die Pumpenräder wickelt. In der Folge fallen die Pumpen aus und Abwasser kann nicht weiter transportiert werden. Der Aufwand, den Schaden zu beheben, ist extrem hoch: Die Pumpen müssen oft mit Spezialtechnik ausgebaut, von Hand gereinigt und wieder eingebaut werden. „Deshalb Feuchttücher – vor allem Mikrofasertücher – bitte nie in die Toilette werfen, sondern immer im Hausmüll entsorgen“, appelliert Hartmann.
Speisereste können Ratten anlocken
Ebenfalls nicht ins Abwasser gehören Hygieneartikel wie Damenbinden oder Tampons, Wattestäbchen, Kondome, Lappen, Strumpfhosen oder chemische Stoffe wie Farben, Lacke, Putz- oder Arzneimittel. Auch Speisereste sind ein Problem: Soßen, Suppen und Co. locken insbesondere Ratten an und fördern deren Vermehrung. Fette können sich nach dem Erkalten zudem in den Abwasserrohren festsetzen und diese verstopfen.
Viele der Störungen im Kanalnetz resultieren aus falsch entsorgtem Abfall und wären einfach vermeidbar. Deshalb bittet die SE|BS anlässlich des Welttoilettentags darum, nur das in der Toilette zu entsorgen, was auch dort hinein gehört.
Hintergrund: Welttoilettentag
Mit dem Welttoilettentag soll auf das Fehlen hygienischer Sanitäreinrichtungen für rund ein Drittel der Weltbevölkerung hingewiesen werden. Dabei geht es vor allem um die Verringerung ansteckender Infektionskrankheiten, denn wenn hygienische Sanitäranlagen fehlen, ist verunreinigtes Trinkwasser oft die Folge und Keime, Bakterien und Viren verbreiten sich wesentlich schneller. Der Welttoilettentag wurde zum ersten Mal am 19. November 2011 von der Welttoilettenorganisation ausgerufen, die durch Aufklärungsarbeit und Enttabuisierung eine weltweite Verbesserung der Sanitärversorgung anstrebt.
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