Braunschweig. Beim Kooperationsprojekt zwischen Städtischer Musikschule, Staatstheater und Bürgerstiftung sind die Instrumente oft größer als die Kinder.
Eine Grundschulklasse kommt in die Musikschule:
Stefan Schmicker, Posaunenlehrer an der Städtischen Musikschule, hat eine ganze Auswahl an Blasinstrumenten in seinem Raum – von der Querflöte bis zur Tuba. Seit letztem Herbst erklärt er einer Hälfte einer Grundschulklasse die unterschiedlichen Blech- und Holzblasblasinstrumente eines Sinfonieorchesters im Kooperationsprojekt zwischen der Städtischen Musikschule, dem Staatstheater Braunschweig und der Bürgerstiftung Braunschweig. Es bleibt aber nicht beim Erklären, denn jeder darf selbst mal ausprobieren. Bei jedem Kind klingt ein Instrument anders – manchmal kommen nur Walfischtöne heraus und manchmal klingt es schon nach vielversprechender Musik.
Dorothee Pöhl, Lehrerin für Violoncello, bringt der anderen Klassenhälfte parallel Streichinstrumente näher. Woraus ist der Bogen gebaut und wie hält man die Geige richtig? Dass der Kontrabass immer größer ist, als die Schülerinnen und Schüler sorgt für ordentlichen Respekt. „Kaputt gegangen ist übrigens bisher noch nichts“, freut sich die Musikpädagogin. Danach tauschen die Gruppen.
Nach den Einführungen und dem Ausprobieren aller Instrumente mit eigenem Einsatz durch jedes Kind geht es darauf ins Staatstheater. Da kann man den Berufsmusikern auf einer Probe zuschauen und zuhören. So bekommen die Kinder Lust, sich selbst mit Instrumenten und vor allem Musik zu befassen. „Das Projekt schafft für die Kinder ein unvergessliches Erlebnis, wenn sie die MusikerInnen des Staatsorchesters Braunschweig treffen und erleben, wie jeder einzelne von ihnen mit seinem Instrument eine wichtige Stimme in einem großen Orchester ist,“, freut sich Dagmar Schlingmann, Generalintendantin des Staatstheaters Braunschweig, über die erfolgreiche Kooperation zwischen den Institutionen.
Karin Heidemann-Thien, Vorstand der Bürgerstiftung Braunschweig, war von der Projektidee sofort begeistert: „Kinder bekommen Lust auf Musik, wenn sie anfassen und ausprobieren können – und dann sehen sie noch wie Profis des Staatsorchesters gemeinsam musizieren.“
Daniel Keding, Leiter der Städtischen Musikschule, der die Idee zum Projekt hatte, berichtet: „Insgesamt haben schon 7 Schulklassen das Angebot wahrgenommen. Bis zum Herbst sind wir schon komplett ausgebucht. Die Resonanz war enorm. Daher setzen wir derzeit insgesamt vier Lehrkräfte im Projekt ein. Leider können wir derzeit nicht allen Anmeldungen nachkommen.“
Weitere Informationen sind bei der Städtischen Musikschule Braunschweig erhältlich unter 0531/ 470-4960 oder unter www.musikschule.braunschweig.de .
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