Braunschweig. Die Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport e.V. hat mit Unterstützung der Aktion Mensch das inklusive Schreib- und Vorlesefestival „Wer wagt es?“ ins Leben gerufen. Es fand im Rahmen des am 5. Mai begangenen Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt.
„…Und aus dem Wort-Wärter / wird ein Überzeugungstäter, /
der die Stimme erhebt, / der den Ton trifft, /
der die Stirn bietet, / der die Zähne zeigt, /
dessen Stimme zählt, / der die Initiative ergreift /
und Wort um Wort in Wagemut wandelt…“
So heißt es im Gedicht „Vom Wägen und Wagen“, das am Dienstag, 31. Mai, im Guten Morgen-Buchladen bei der Abschlussveranstaltung des Schreib- und Vorlesefestivals „Wer wagt es?“ präsentiert wurde. Das inklusive, interkulturelle und intergenerative Projekt wurde von der Freiwilligenagentur ins Leben gerufen. Es fand im Rahmen des am 5. Mai begangenen Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt und wurde gefördert von der Aktion Mensch.
Die 17jährige Alexa Kämpfe, die den Bericht eines gleichaltrigen Flüchtlingsmädchens aus dem Iran vorträgt. Foto: privat
Gut 30 Gäste waren gekommen, um den Texten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Workshops zu lauschen. So trugen Finn Bostelmann, Ronja Linke, Heiko Garms, Alexandra Schlagowski und Jens Knapp Gedichte vor, denen man anmerkte, das sie in der heißen Jahreszeit entstanden sind. Der Frühsommer mit seinen Farben zog sich wie ein roter Faden durch diesen Abend.
Einige muslimische Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten nicht kommen, auf ihre Texte musste nicht verzichtet werden, da sie von anderen Poeten und Poetinnen verlesen wurden. Die Schülerin Alexa Kämpfe (17) las eine authentische Geschichte um eine Polizeischikane im Iran, die von der gleichaltrigen Nasrin Soltani geschrieben worden war.
Die Text/Bildmontage „Tipps für die Führungskräfte von morgen“ von Jens Knapp, der bei der Lebenshilfe Braunschweig arbeitet, wurde in einer Abstimmung zum besten Werk des Abends gewählt.
Liedermacher Claus Tepper beim Vortrag eines Gedichtes. Foto: privat
Oliver Ding, Mitarbeiter der Freiwilligenagentur, und der Wolfenbütteler Lyriker John W. Dorsch entschlossen sich spontan, ebenfalls Gedichte vorzutragen. Auch die Leiterin der Freiwilligenagentur, Astrid Hunke, las statt des üblichen Grußworts ein „Grußgedicht“, das sie am Abend zuvor geschrieben hatte – inspiriert von den Vorgängen im Stadion beim verlorenen Relegationsspiel der Braunschweiger Eintracht.
Die Braunschweiger Künstler Sven Weida und Claus Tepper trugen mit ihren Liedern über Macht und Ohnmacht, über die Liebe und das Leben, über das Sein und das Anders-Sein ebenfalls zum Gelingen der bunten Lesung zum Abschluss des Projektes bei. „Das inklusive Schreib- und Vorlesefestival ‚Wer wagt es‘ war ein voller Erfolg, in jeder Hinsicht!“ sagte Axel Klingenberg von der Freiwilligenagentur.
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