Braunschweig. Die Arbeitslosenzahl ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Braunschweig - Goslar im Januar Saisonal gestiegen. Gegenüber dem Dezember waren 1.537 bzw. 7,2 Pro- zent mehr Menschen arbeitslos und somit insgesamt 22.991.
Das sind 1.191 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 7,2 Prozent. „Durch die warmen und frostfreien Monate November und Dezember hat sich die saisonale Arbeitslosigkeit auf den Januar verschoben. Der übliche Anstieg ist in den letzten Monaten sehr moderat ausgefallen, so dass wir im Januar nun rund 1.500 Menschen mehr in der Statistik zählen - davon 1.000 allein bei der Arbeitsagentur“, kommentiert Harald Eitge, Leiter der Agentur für Arbeit Braunschweig - Goslar die aktuellen Arbeitsmarktzahlen. Im Februar würde sich laut Eitge die Arbeitslosigkeit in der Regel nur wenig ändern, spätestens ab März seien, je nach Wetterlage, wieder Rückgänge zu erwarten.
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeits- los gelten, die aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden1. Die Unterbeschäftigung betrug nach vorläufigen Angaben im Januar 28.436. Das sind -1.619 oder 5,4 % weniger als im Vorjahresmonat. Hinweis: Die Statistik über Altersteilzeit endete mit Berichtsmonat Dezember 2015. In der Unterbeschäftigung sind daher ab Januar 2016 keine Beschäftigten in Altersteilzeit mehr erhalten. Ein Vormonats- und Vorjahresvergleich ist nur eingeschränkt sinnvoll. Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Gründungszuschuss etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.
Mit dem Halbjahreszeugnis die Chancen auf eine Ausbildungsstelle sichern
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt entschärft sich aus Sicht der Jugendlichen weiter. Über 1.000 freie Ausbildungsstellen werden aktuell im Agenturbezirk gezählt. Die Zahl der Bewerber bei der Berufsberatung hingegen ist rückläufig. Harald Eitge erläutert die Hintergründe: „Für viele Schüler steht frühzeitig fest, dass sie weiter zur Schule gehen möchten und wissen häufig gar nicht, dass ihre Chancen am Ausbildungsmarkt so gut wie lange nicht sind. Der weitere Schulbesuch muss auch nicht immer der beste Weg sein. Ich rate jedem jungen Menschen Kontakt zur Berufsberatung aufzunehmen um die Möglichkeiten zu besprechen. Mit dem Halbjahreszeugnis ist es eine gute Gelegenheit, seinen Traumjob ab Sommer zu sichern.“ Der Trend zur Akademisierung und die rückläufigen Schülerzahlen stellen die Unternehmen zunehmend vor Herausforderungen, ihre freien Ausbildungs- stellen und damit den Facharbeiter von morgen zu rekrutieren. Einen Termin zur Berufsberatung kann unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 00 oder unter www.arbeitsagentur.de/eService vereinbart werden. Unternehmen melden freie Ausbildungsstellen unter der kostenfreien Servicenum- mer 0800 4 5555 20.
Flüchtlingssituation
Die BA-Statistiken können nur näherungsweise Antworten zu Flüchtlingen geben. Es werden Daten nach Staatsangehörigkeiten ausgewertet, nicht aber nach dem Einreisestatus. Die Zahl der Flüchtlinge im Agenturbezirk hat sich demnach aktuell noch nicht in großer Zahl auf die Arbeitslosenstatistik ausgewirkt. „Ich rechne mit einem Anstieg in der zweiten Jahreshälfte, wenn Fragen der Unterbringung und den Grundbedürfnissen geklärt werden konnten“, prognostiziert Oliver Bossow, operativer Geschäftsführer und stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur. Die Integration in Ausbildung und Arbeit sei einer der wichtigsten Bausteine zur In- tegration in unsere Gesellschaft. Dazu müssten Talente und Qualifizierungsbedarfe entdeckt und zielgerichtet gefördert werden. „Wir sollten nicht zu hohe Erwartungen haben“, meint Bossow. „Wenn es gut läuft, werden im ersten Jahr nach der Einreise vielleicht zehn Prozent eine Arbeit haben, nach fünf Jahren ist es die Hälfte, nach 15 Jahren 70 Prozent“. Häufig scheitere es an fehlenden Sprachkenntnissen. Um dies aktiv zu unterstützen, wurde zum Jahresende 2015 schnell und unkompliziert die Möglichkeit geschaffen, geflüchteten Menschen die Chance auf Teilnahme an einem BA-Sprachkurs zu eröffnen. Voraussetzung war unter anderem, dass die Teilnehmer gute Bleibeperspektiven haben – also aus Eritrea, Irak, Iran oder Syrien stammen- und den Kurs bis Jahresende begonnen hatten. 1.552 Teilnehmer konnten dieses kurzfristige Angebot im Agenturbezirk durchlaufen.
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