Braunschweig. Was wird aus dem Plastikmüll, der von Braunschweiger Verbrauchern gesammelt wird und bei Alba landet? Das will die Linksfraktion im Rat der Stadt wissen und hat eine Anfrage zur nächsten Ratssitzung gestellt. Das teilt Die Linke mit.
„Machen Sie mit beim Recycling und trennen Sie Ihren Abfall. In der Wertstofftonne werden alle Abfälle aus Kunststoff, Metall und Verbundmaterialien gesammelt – egal ob sie Verpackungen sind oder nicht. Trennen Sie richtig und werden Sie in unserem Onlinespiel zum Held der Umwelt.“
So heiße es werbewirksam auf der Seite von Alba Braunschweig. Es werde suggeriert, dass diejenigen, die den Plastik-Müll getrennt sammeln – das dürften mittlerweile so gut wie alle sein – ein gutes Gewissen haben können, weil die getrennte Sammlung dazu führe, dass der Plastik-Müll recycelt wird.
"Müll wird verbrannt oder exportiert"
Die Realität sehe anders aus, so Die Linke. Laut Bundesumweltamt seien53Prozent des Plastikmülls in 2015 „thermisch-verwertet“ worden, also in Müllverbrennungsanlagen sowie Zement- oder Kraftwerken verbrannt. Weitere 14Prozent seien2016 allein nach China exportiert. worden Da China nun die Standards erhöht habe und weniger Plastik-Müll annehme, werde davon ausgegangen, dass die Kunststoffe vermehrt nach Vietnam, Malaysia oder Indonesien geliefert würden. Dort sollen weit weniger angemessene Gesundheits- und Umweltauflagen als in China herrschen. Von europäischen Standards ganz zu schweigen.
Dies nehme die Linksfraktion zum Anlass, zur nächsten Ratssitzung einmal nachzufragen, was aus dem getrennt gesammelten Plastikabfall wird.
"Hundertprozentige Recyclingquote sollte das Ziel sein"
Dazu erklärt der Fraktionsvorsitzende der Linksfraktion im Rat der Stadt Braunschweig, Udo Sommerfeld: „Auf die Antwort bin ich gespannt. Die Recyclingquote soll regional unterschiedlich sein. Mal sehen, wo Braunschweig steht. Grundsätzlich ist der Umgang mit den getrennt gesammelten Kunststoffen natürlich stark verbesserungswürdig. Weder das Verbrennen noch der Export in ärmere Länder mit all seinen negativen Auswirkungen ist ein angemessener Umgang mit diesem Rohstoff. Plastikvermeidung und eine möglichst hundertprozentige Recyclingquote sollten das Ziel sein.“
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