Wohin mit den Flüchtlingen?

von Sina Rühland


| Foto: regionalHeute.de



Braunschweig. Wie Oberbürgermeister Ulrich Markurth in der vergangenen Woche ankündigte, soll die Stadt Braunschweig, zusätzlich der LAB, im kommenden Jahr etwa 1000 Asylbewerber aufnehmen. Wo genau die Menschen leben sollen, wurde noch nicht kommuniziert. Indes stellt nun die CDU-Fraktion einen Antrag zur kommenden Ratssitzung, der die Prüfung von leerstehenden Baumärkten als potentielle Wohneinheiten vorsieht. 

Man wisse nicht wie viele Menschen Braunschweig kommunal aufnehmen solle und man wisse auch noch nicht wann sie kämen. Als Oberbürgermeister Ulrich Markurth am vergangenen Freitag mit Nachrichten aus dem Innenministerium in den Sitzungssaal kam, sagte er, die Frage sei nicht "ob Flüchtlinge kommen, sondern wie." Die Stadt suche bereits seit geraumer Zeit nach geeigneten Standorten und Unterbringungsmöglichkeiten für Menschen im Anerkennungsverfahren, so der OB. Einige habe die Stadt schon im Auge, sagte er. Nannte jedoch noch nicht die genauen Standorte. Die Stadtverwaltung erarbeitet aktuell ein Konzept von dezentral zu errichtenden Unterkünften. „Dabei werden wir darauf achten, dass diese Standorte sozial verträglich sind, entsprechende Infrastruktur aufweisen und Stadtteile mit jetzt schon hohem Integrationserfordernis möglichst nicht zusätzlich belastet werden“, sagte Sozialdezernentin Dr. Andrea Hanke am Freitag.

Bei den Bauten könnte es sich um Leichtbaugebäude handeln, in denen Wohnungen für bis zu 100 Personen entstehen könnten. Die möglichen Standorte dafür müssen zunächst vom Rat der Stadt beschlossen werden. Man würde darauf achten, Familien etwa dort unterzubringen, wo Schulen noch Kapazitäten für Kinder hätten, so Markurth. Es sei geplant, die Menschen im gesamten Stadtgebiet zu verteilen. Hannover macht es vor: in Linden entstehen aktuell Wohnmodule aus Holz für eine ähnlich Bewohnerzahl. Die Fertigteile bestehen komplett aus Holz, die Errichtung soll schnell gehen und unkompliziert sein. Durch die abgeänderten Bauvorschriften ist es nun möglich, Menschen in solchen Wohneinheiten unterzubringen.

CDU fragt nach leerstehenden Baumärkten


Die CDU beruft sich in ihrer Anfrage auf die Ankunft von 900 Flüchtlingen vor einigen Wochen am Hauptbahnhof. Da zu diesem Zeitpunkt niemand so recht wusste, wo die Menschen hingebracht werden sollten, mussten viele von ihnen in Braunschweig nächtigen. In diesem Zusammenhang fragt die Fraktion nun nach leerstehenden Baumärkten im Stadtgebiet. Im Wortlaut: "1. Gesetz den Fall, dass mit dem Besitzer eines derzeit leerstehenden ehemaligen Baumarktes bereits ein Vorvertrag geschlossen werden konnte, welchen zeitlichen Vorlauf bräuchte die Verwaltung, um dieses Gebäude als Notunterkunft herzurichten? 2. Gesetz den Fall, dass mit dem Besitzer eines derzeit leerstehenden ehemaligen Baumarktes ein Mietvertrag geschlossen werden konnte, welche Schritte und Maßnahmen (bspw. Einrichtung von Schlafgelegenheiten und Sanitäranlagen) wären notwendig, um dieses Gebäude als Notunterkunft zur Unterbringung von Flüchtlingen herzurichten? 3. Gesetz den Fall, dass ein leerstehender ehemaliger Baumarkt als Notunterkunft hergerichtet werden kann, könnte dieser die bisher vorgesehenen Sporthallen ersetzen?"

Die Antworten werden am kommenden Dienstag zur Ratssitzung erwartet.


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