"Yiiiiikakaii African Mask": Die Stimme des Abfalls


| Foto: Yiiiikakaii



Braunschweig. Während Sie sich mit Sicherheit schon einmal gefragt, woher Ihr Essen und Ihre Kleidung kommen, fragen sich die Menschen in der Hauptstadt von Ghana, wer die Berge an Müll produziert, die ihre Straßen und Strände bedecken. Ghana, einst das berühmte Land des Goldes und der Bodenschätze, glänzt heute nur für reiche Investoren – die gewöhnliche Bevölkerungsschichten bleiben im Schatten der Mülldeponie.

Inspiriert von dem Ekel, der ihn umgibt, hat der in seinem Land bereits etablierte ghanaische Künstler Ed-Franklin Gavua einen kreativen Weg gefunden, auf das Abfallproblem des Landes global aufmerksam zu machen: Er formt Masken aus Abfallprodukten, wie etwa aus handgeschredderten Plastiktüten und Kartons sowie aus Naturabfällen jeglicher Art, welche er am Strand von Accra findet. In erster Linie von dem Umweltgedanken geleitet, hat der Künstler aus der Stärke der Maniokpflanze einen Naturkleber entwickelt, mit dem er das Abfallmaterial zu Masken zusammenklebt. Die sogenannten Yiiiikakaii-Masken zeigen unterschiedliche Ausdrücke und stellen die verschiedenen individuellen Weltanschauungen unserer Zeit dar. In Ghana sowie in anderen Ländern auch, sind die Masken bereits auf großer positiver Resonanz gestoßen. Einige davon hängen in Büros, Wohnzimmern und Hotels in Afrika, den USA sowie in Europa.

In Zusammenarbeit mit Claas Wiechmann (Ankwa Roots e.V.) , der als Freund und Förderer des Künstlers die Ausstellung initiiert und organisiert hat, kann am Sonntag, 8. November, von 11.30 Uhr bis 14 Uhr ein Teil der Yiiiiikakkaii-Familie, so wie Gavua seine insgesamt 120 Masken liebevoll nennt, betrachtet werden. Für Gavua ist dies die erste große Soloausstellung in Europa. Begleitet wird die Eröffnungsfeier von dem ghanaischen Musiker Kay Boni sowie filmischen Beiträgen von Claas Wiechmann. Ein afrikanisches Buffet sorgt für das leibliche Wohl und lädt ein, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Ausstellung wird bis zum 6. Dezember 2015 zu den regulären Öffnungszeiten des Hauses zu sehen sein.


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