Braunschweig. Nach dem milden Winter sind schon jetzt die Zecken aktiv. Die Plagegeister beißen sich in Tieren und Menschen gleichermaßen fest und sind nicht nur lästig, sondern können auch Krankheiten übertragen.
Vorab sei gesagt: Nicht alle Zeckenbisse enden zwangsläufig in einer Borreliose oder in einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Das ist vor allem vom Gebiet abhängig, in dem man sich die Zecke eingefangen hat. Hierzulande ist die Gefahr, von einer mit Borreliose infizierten Zecke gebissen zu werden, eher gering. Dennoch scheinen sich die Risikogebiete auszubreiten.
Das Robert-Koch-Institut hat vor Kurzem eine neue Übersichtskarte herausgegeben, die die gefährdeten Gebiete aufzeigt. Demnach gehören 142 von insgesamt 295 Landkreisen in Deutschland zum FSME-Risikogebiet. Hauptsächlich ist jedoch der Süden Deutschlands betroffen.
Keine Impfung und keine Meldepflicht bei Borreliose
Die Erkrankung an Borreliose ist nicht meldepflichtig, die Infektion mit der sehr viel gefährlicheren FSME hingegen schon. Die Fälle von FSME sind seit 2001 laut Infektionsschutzgesetz meldepflichtig und müssen durch ein Labor erfolgen. Beim Gesundheitsamt in Braunschweig sind in den letzten Jahren keine FSME-Meldungen eingegangen. "Wir sind hier kein Risikogebiet", sagt Adrian Foitzik, der Pressesprecher der Stadt Braunschweig. "Wenn Fälle vorkommen, sind sie aus dem Süden eingeschleppt worden."
Gegen FSME kann man sich, im Gegensatz zur Borreliose, impfen lassen. Die Impfung schützt zwischen drei und fünf Jahre vor einer Infektion.
Symptome richtig erkennen
[caption id="" align="alignleft" width="300"] Die "Wanderröte" nach einem Zeckenbiss könnte ein Indiz für eine Borreliose sein. Foto: Anke Donner[/caption]
Auch wenn eine Infektion mit beiden Krankheiten in unseren Gefilden eher selten vorkommt - ein Zeckenbiss sollte nie auf die leichte Schulter genommen werden und man sollte genau auf Symptome achten, die nach einem Zeckenbiss auftreten. So können nach einem Biss beispielsweise Rötungen an der Stichstelle auftreten, die so genannte "Wanderröte". Auch Erschöpfung, Lymphknotenschwellungen, Gelenk- und Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe können ein Indiz für eine Borrelioseinfektion sein. Festzustellen ist diese letztendlich nur durch eine Blutuntersuchung.
Die Diagnostik einer FSME-Infektion ist schwer, da die Symptome grippeähnlich sind. Vor allem deshalb ist wohl die Dunkelziffer der Erkrankungen so hoch. Zwei bis zwanzig Tage nach dem Biss und einer möglichen Infektion treten Symptome wie Kopf-und Gliederschmerzen und Fieber auf. Nur zwischen 10 und 30 Prozent der Infizierten weisen überhaupt Symptome auf. Sollten solche, oder ähnliche Anzeichen nach einem Zeckenbiss auftreten, ist es ratsam., einen Arzt aufzusuchen. Eine unentdeckte und unbehandelte Frühsommer-Meningoenzephalitis kann im schlimmsten Fall tödlich enden.
Zeckenbiss, was nun?
Keinesfalls sollte man den festgesaugten Zecken mit Hausmitteln wie Nagellack, Haarspray, Klebstoff oder Öl zu Leibe rücken. Das kann schnell nach hinten los gehen. Auch das Entfernen mit den Fingern ist nicht besonders ratsam. Hier kann es schnell passieren, dass der Kopf der Zecke im Körper stecken bleibt. Lieber sollte man sich eine Zeckenzange oder -schlinge zur Hilfe nehmen. Auch das frühzeitige Entfernen der Zecke kann helfen, da sie meist erst 12 Stunden nach dem Festbeißen anfängt zu saugen und so ihr Sekret in den "Wirt" absondert.
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