Zusätzliche Geschosse auf bestehende Gebäude: CDU setzt sich für bezahlbaren Wohnraum ein

In der sogenannten "vertikalen Nachverdichtung" sieht die CDU einen Ansatz, um die Preisspirale der Mieten zu stoppen.

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Symbolbild. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Die Mieten für Wohnraum in Braunschweig steigen in schwindelerregende Höhen und sind für viele Menschen nicht mehr bezahlbar. Aus Sicht der CDU-Ratsfraktion bedarf es kreativer Lösungen, um die Preisspirale zu stoppen. Einen Ansatz dafür sieht sie in „vertikaler Nachverdichtung“. Vertikale Nachverdichtung bedeutet, dass bestehende Gebäude mit zusätzlichen Geschossen aufgestockt werden. So lässt sich neuer Wohnraum schaffen, ohne dass erst in langwierigen Genehmigungsverfahren weitere Neubaugebiete ausgewiesen werden müssen. Ziel der erneuten CDU-Initiative zum Wohnungsbau ist es, die steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum möglichst zügig zu befriedigen. Dies teilt Thorsten Köster, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion Braunschweig mit.


„Die im Haushalt 2020 ursprünglich für eine Konzeptstudie für serielles, modulares Bauen vorgesehenen, aber nicht benötigten 30.000 Euro sollte die Stadt jetzt für eine Konzeptstudie zur vertikalen Nachverdichtung verwenden“, meint Thorsten Köster, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der Stadt. „Die Polizistin und der Krankenpfleger, die tagtäglich für unsere Sicherheit sorgen, müssen sich auch in Zukunft noch eine Wohnung in Braunschweig leisten können“, sagt Köster.

Die Mieten in Braunschweig würden seit vielen Jahren kontinuierlich steigen und es wäre bereits Vieles versucht worden, um gegenzusteuern – bisher jedoch ohne greifbare Ergebnisse. „Für uns zeigt nicht die Inanspruchnahme einer öffentlichen Förderung den Erfolg einer Maßnahme, sondern ob der Anstieg der Mieten gestoppt wird. Davon sind wir leider noch weit entfernt“, sagt Köster. Deswegen bleibe das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum aus Sicht der CDU-Ratsfraktion eines der wichtigsten Sozialthemen für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung. Auch das serielle, modulare Bauen hätte die CDU-Ratsfraktion zum Haushalt 2020 in einem Antrag thematisiert. Die städtische Nibelungen Wohnbau GmbH (NiWo) habe jedoch eine eigene Studie erstellt und habe ein Neubauvorhaben im Baugebiet Stöckheim-Süd bereits als dafür prädestiniert ausgemacht.

Mit dem dadurch frei gewordenen Mitteln solle jetzt die neue Konzeptstudie zur vertikalen Nachverdichtung finanziert werden. Es solle geprüft werden, wie ein solches Bauen realisiert werden und welche Wirkung es in welchem Zeitraum auf den Wohnungsmarkt in Braunschweig haben könne. „Wenn es uns gelingen sollte, das Angebot an verfügbaren Wohnungen durch vertikale Verdichtung zügig und deutlich zu erhöhen, dann wird das wenigstens verlangsamende Wirkung auf künftige Mietpreiserhöhungen haben“, lautet die Überlegung von CDU-Fraktionschef Köster.

Pragmatische Vorgehensweise


Inspiriert wurde Köster von einem Vortrag, den Helge-Michael Donnerstag, Leiter Sonderbau und Technische Dienste von Hannovers größter Wohnungsbaugesellschaft hanova, bei der Braunschweiger Bezirksgruppe des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure hielt. Im Nachgang berichtete der BDB-Bezirksvorsitzende Andreas Kyrath im Mitgliedermagazin über das Pilotprojekt in Hannover mit dem Hinweis, dass es auch in Braunschweig sehr viele Gebäude gebe, die sich für eine vertikale Nachverdichtung eigneten.

„Eine pragmatische Vorgehensweise in der Beurteilung und Genehmigung ist Grundlage für die Umsetzung dieser tollen Idee“, erklärte er. Ohne einer genauen, objektbezogenen statischen Untersuchung vorgreifen zu wollen, sei eine Aufstockung vieler Häuser um ein, eventuell sogar zwei zusätzliche Geschosse ohne weitere statische Ertüchtigungsmaßnahmen denkbar, lautete seine erste positive Einschätzung.


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