Braunschweig. Der Braunschweiger Dom wird in den kommenden Monaten eine umfassende Dachsanierung erhalten. Am Montag stellten Landesbischof Dr. Christoph Meyns und Dipl.-Ing. Joachim Tappe, Bau-Abteilung des Landeskirchenamtes, die Arbeiten vor, die rund 650.000 Euro kosten werden.
Das Projekt gehört zu den großen und kostenintensiven Sanierungsvorhaben der Landeskirche Braunschweig. Das Volumen liegt bei 650.000 Euro. 50.000 Euro davon stammen aus Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Glücksspirale. 600.000 Euro kommen aus dem landeskirchlichen Haushalt. Begonnen haben die Bauarbeiten bereits Anfang Mai.
Um sich die Arbeiten vor Ort erläutern zu lassen, besuchten Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit Herbert John von Lotto Niedersachsen den Dom und übergaben den symbolischen Scheck an den Landesbischof und Dompredigerin Cornelia Götz. "Der Dom ist aufgrund seiner Geschichte von zentraler Bedeutung – nicht nur für Braunschweig, sondern auch für die Landeskirche. Der Dom ist ein Bauwerk von historischer Bedeutung. Aber auch an solchen Gebäuden nagt der Zahn der Zeit. Besonders an den Dächern. Es ist ein großes Projekt, das wir sehr gerne angehen", so Meyns.
Alte Ziegeln sollen teilweise verwendet werden
Wie Joachim Tappe erklärt, soll die komplette Dachfläche des Doms saniert werden. Hierfür müssen größtenteils neue Ziegel verwendet werden, da die alten mitunter sehr beschädigt sind. "Die Ziegel sind zwischen 100 und 300 Jahre alt und haben Risse oder Abplatzungen. Wir sind dennoch bemüht, die alten Ziegel so weit es geht wiederzuverwenden. Wir denken, dass wir um die 30 Prozent wieder verwerten können. Die werden auf die Dächer der Seitentürme gelegt. Das Hauptdach muss mit neuen Ziegeln gedeckt werden", so Tappe.
Die Dacharbeiten laufen schon seit Anfang Mai und sollen im Oktober fertig sein. Foto: Anke Donner
Fertigstellung im Oktober
Im Oktober, noch bevor der Weihnachtsmarkt beginnt, soll die Dachsanierung fertig sein. "Der Dachstuhl ist gut einsehbar und so konnten wir zum jetzigen Zeitpunktkeine weiteren Schäden am Gebälk feststellen. Spannend wird es nachher bei den Nebengebäuden. Da ist der Dachstuhl schlechter einsehbar", so Tappe.
Interesse an alten Ziegeln groß
Dompredigerin Cornelia Götz zeigte sich ebenfalls erfreut über die Sanierung. "Wir sind froh und dankbar, dass man die Arbeiten nun angeht, bevor größere Schäden entstehen, oder einem Passanten ein Ziegel auf den Kopf fällt. Es herrscht ein gutes Miteinander mit den Arbeitern. Sie nehmen viel Rücksicht auf uns und die Gottesdienste", so die Dompredigerin. Eine große Nachfrage gibt es bereits nach den alten Ziegeln. "Wir werden oft gefragt, was mit den Ziegeln passiert und ob man sie eventuell sogar erwerben kann – sozusagen als Andenken. Wir möchten diese Idee gerne aufgreifen. Dazu müssen aber noch einige Dinge geklärt werden", so Cornelia Götz.
Joachim Tappe (rechts) erklärt die Arbeiten am Dom. Foto: Anke Donner
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