Berlin. Ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Verbraucherschützern und Bauern fordert von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), drei geplante "Stromautobahnen" als Freileitungen zu bauen und auf die geplante Erdverkabelung zu verzichten.
Es sei geboten, die Erdverkabelungspflicht politisch neu zu bewerten, heißt es in einem gemeinsamen Schreiben des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), des Deutschen Bauernverbandes (DBV), des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) an Habeck. Das "Handelsblatt" zitiert daraus in seiner Dienstagausgabe.
Die Verfasser argumentieren, durch kaum eine andere Ausgestaltungsfrage der Energiewende könne so leicht eine so große Kosteneinsparung erfolgen, ohne die Erreichung der Klimaziele zu beeinträchtigen. Die Projekte, um die es den Initiatoren des Schreibens geht, befänden sich noch in einem Frühstadium der Planung. Es handelt sich um die Gleichstrom-Übertragungsleitungen OstWestLink (DC 40), NordWestLink (DC41) und Suedwestlink (DC 42), die großen Mengen Strom aus dem Norden Deutschlands in den Süden und in die Mitte des Landes transportieren sollen. "Andere, weiter fortgeschrittene Projekte meint unser Vorschlag explizit nicht", stellen die Verfasser klar.
Hauptargument von BDI, DGB, DBV und VZBV sind die möglichen Kosteneinsparungen: Unter Berufung auf die Netzbetreiber heißt es in dem Brief, ein Wechsel zu Freileitungen bei den drei Vorhaben könne zu Einsparungen von rund 20 Milliarden Euro führen. "Damit ergäbe sich ein signifikantes Potenzial zur Kostendämpfung bei den Strompreisen für Verbraucherinnen und Verbraucher und Industrie in Deutschland", schreiben die Verfasser.
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