Brunnenbesitzer ärgern sich über Nitratbelastung

von Julia Seidel


VSR-Gewässerschutz stellte hohe Nitratbelastung im Brunnenwasser fest. Foto: VSR-Gewässerschutz
VSR-Gewässerschutz stellte hohe Nitratbelastung im Brunnenwasser fest. Foto: VSR-Gewässerschutz

Peine. Am 27. Juni war der VSR-Gewässerschutz e.V. mit einem Infostand in Peine. Hier konnten Brunnenbesitzer Wasserproben auf den Nitratgehalt testen lassen. Das Ergebnis: jeder dritte Brunnen übersteigt den Grenzwert der deutschen Trinkwasserverordnung. Dieser liegt momentan bei 50 Milligramm pro Liter.


Insgesamt wurde das Wasser von 174 privat genutzten Brunnen aus dem Raum Peine, Edemissen, Ilsede und Wendeburg analysiert. In einem privaten Brunnen in Möllstedt wurde die höchste Nitratbelastung von 136 Milligramm pro Liter festgestellt. Weitere stark verschmutzte Brunnen wurden in Voigtholz (117 mg/l), Stederdorf (117 mg/l), Meerdorf (116 mg/l), Schmederstedt (113 mg/l) und Dungelbeck (115 mg/l) festgestellt.

Schuld an der hohen Belastung seien nach Aussage desVSR-Gewässerschutzes die hohen Belastungen in der Landwirtschaft. Dies habe sich in den letzten Jahrzehnten durch die bisherige Düngeverordnung noch zunehmend verstärkt. "Die Verordnungen ermöglichen es der Agrarindustrie, weiter zu wachsen und Flächen zu überdüngen. Die verträgliche Form der Landwirtschaft verschwindet immer mehr", so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.

Brunnen sind nicht uneingeschränkt nutzbar


Durch die starken Belastungen könnten die Eigentümer ihre Brunnen nur eingeschränkt nutzen. So sei das Wasser zum Befüllen von Gartenbrunnen nicht geeignet. Dabei bestehe die Gefahr von einer Massenvermehrung von Algen. Im weiteren Verlauf würden abgestorbene Pflanzenteile zu einem Fischsterben führen. Auch beim Gießen der eigenen Beete müsse man vorsichtig sein, damit es zu keiner Nitratbelastung der Böden komme. Hierbei könne es jedoch bereits helfen den Nitratgehalt des Wassers in die Düngeberechnung einzubeziehen.

Wer den Termin am Labormobil verpasst habe, könne eine Wasserprobe auch mit der Post an die Geschäftsstelle senden. Die gemeinnützige Umweltschutzorganisation habe auf ihrer Homepage viele Tipps rund um das Thema Brunnenwasser zusammengestellt. Hier findet man auch Informationen, wie man den zugeführten Stickstoff durch das Gießwasser ausrechnet.


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