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Bürgermeister und Tourismusverband alarmiert: Besucher strömen nach wie vor in den Harz

Auch am heutigen Mittwoch zog es viele Besucher in den Harz. Obwohl Polizei, Tourismusverband und Bürgermeister inständig davon abraten.

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Auch am heutigen Mittwoch war es am Torfhaus sehr voll. | Foto: aktuell24 / Video: aktuell24

Harz. Bereits zu Beginn der Woche appellierte die Polizei Goslar an die Bevölkerung, Ausflüge in den Harz zu meiden. Straßen und Parkplätze seien vollkommen überfüllt und es komme zu großen Menschenansammlungen. Aufgrund der Pandemielage sollte dies aber möglichst vermeiden werden, bat die Polizei. Und auch der Tourismusverband Harz und die Bürgermeister der Städte und Gemeinden im Landkreis Goslar baten noch einmal inständig darum, aktuell von einem Ausflug in den Oberharz abzusehen.


Doch der Appell von Kommunen und Polizei fruchtet kaum, denn auch am heutigen Mittwoch tummeln sich Scharen von Tagestouristen in beliebten Wintersportorten wie dem Torfhaus. Die freien Tage, Schnee und der Wunsch nach etwas Normalität, frischer Luft und Abwechslung treibt derzeit viele Besucher in den Harz. Zu viele, wie Polizei, Ordnungsdienste, Tourismusverband und Bürgermeister deutlich machen. Der Harz als Tourismus- und Naherholungsregion und seine Kommunen im und um den Oberharz würden sich immer über Gäste freuen, versichert der Harzer Tourismusverband in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit den Bürgermeistern aus Bad Harzburg, Braunlage, Clausthal-Zellerfeld, Goslar und Landrat Thomas Brych.

Keine Ausflüge in den Harz


Doch in Zeiten einer Pandemie und mit den Erfahrungen der letzten Tage in Bezug auf das gegenwärtige Besucheraufkommen würde dabei vor allem Sorge um die Sicherheit der Gäste und der einheimischen Bevölkerung aufkommen. "Wir bitten Sie daher inständig, aktuell von einem Ausflug in den Harz abzusehen. Wir alle lieben den Harz und das ist wunderbar, bitte handeln Sie jedoch besonnen und vernünftig. Sehr gut können wir Ihre Sehnsucht nach einem Spaziergang in der Natur verstehen, nach einem Ausflug in die Harzer Winterlandschaft. Leider haben zu viele Menschen jedoch gerade die gleiche Idee und es machen sich so viele Gäste auf den Weg zu uns, dass es vielerorts unter den aktuellen Bedingungen zu besorgniserregenden Zuständen kommt", appelliert der Tourismusverband.

Schon bei der Anreise würden sich kilometerlange Staus bilden, gefolgt von einer nahezu aussichtslosen Parkplatzsuche vor Ort. Seilbahnen, Ski- und Rodellifte sowie Hotels, Gaststätten und Cafés sind geschlossen. Es gibt keine Einkehr- oder Aufwärmmöglichkeiten und es sind nur wenige öffentliche Toiletten in den Ortslagen vorhanden. Menschen drängen sich auf stark belebten Rodelflächen und touristischen Plätzen, vollen Parkplätzen und Wanderwegen - man kommt sich gefährlich nah und der so wichtige Abstand zu einander kann ggf. nicht mehr eingehalten werden, beschreibt der Tourismusverband die Situation im Harz und erklärt weiter: "Mit Ihrem solidarischen Verhalten unterstützen Sie den Kampf gegen die Corona-Pandemie und damit auch die Entwicklung zu einem hoffentlich baldigen entspannteren Wiedersehen im Harz."

Angespannte Lage


Die Polizei spricht von einer angespannten Parkplatzsituation. Parkplätze und Straßen sind voll, mitunter bilden sich vier Kilometer lange Staus. "Das ist eine Sache, die bringt schon viele Schwierigkeiten mit sich. Es gibt eine ausgewiesene Maskenpflicht im Bereich der Parkplätze dort. Das ist auch durch Schilder kenntlich gemacht und das wird kontrolliert auch durch Mitarbeiter des Landkrises Goslar. Was ich in den letzten Tagen so mitbekommen habe, ist der größte Teil der Menschen dort sehr vernünftig und halten sich an die Regelungen", sagt Thorsten Ehlers von der Polizei Goslar und appelliert an die Menschen, dass sie sich an die Regeln und den Infektionsschutz halten und Hotspots zu vermeiden. "Da sind wir alle gefordert und gefragt, nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch an die unserer Mitmenschen im Blick zu haben", so Ehlers.


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