BUND fordert Erhalt der Offenlandschaft rund um Scheppau

Am kommenden Montag wolle der Kreisausschuss des Landkreises Wolfenbüttel über die Mittel einer Machbarkeitsstudie für ein 186 ha großes interkommunales Gewerbegebiet am Autobahnkreuz A2/A39 bei Scheppau beraten.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: pixabay

Die Planung eines großen Gewerbegebietes sei nicht vereinbar mit der UN Agenda 2030, der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung von 2016 und den Zielsetzungen des ‚Niedersächsischen Wegs‘ der Landesregierung 2020/21, sagt die BUND Kreisgruppe Wolfenbüttel und erklärt in einer Pressemitteilung, dass der BUND den Aufbau eines Flächenmanagements zur Entwicklung von Gewerbeflächen auf Basis von ‚Flächenrecycling‘ bebauter und brachliegender Flächen statt eines Konzeptes zur Versiegelung von Offenland fordere.


Am kommenden Montag wolle der Kreisausschuss des Landkreises Wolfenbüttel über die Mittel einer Machbarkeitsstudie für ein 186 ha großes interkommunales Gewerbegebiet am Autobahnkreuz A2/A39 bei Scheppau beraten, heißt es. Dazu Susanne Kracht, Vorsitzende der Wolfenbütteler BUND Kreisgruppe: „Erst im November hat der Niedersächsische Landtag Gesetzesänderungen und Maßnahmen zum „Niedersächsischen Weg“ beschlossen. Dazu gehört der Schutz von arten- und strukturreichem Dauergrünland, die Entwicklung und Umsetzung eines landesweiten Biotopverbundes bis 2023 auf 15 Prozent der Landesfläche beziehungsweise 10 Prozent der Offenlandfläche, die Ausweitung des Wiesenvogelschutzes, und die Reduzierung der Neuversiegelung von Flächen bis 2030 auf unter drei Hektar pro Tag. Das Vorhaben des Gewerbegebietes bei Scheppau, das zu einem Drittel im Schutzgebiet des Naturparks Elm-Lappwald liegt, untergräbt diese Anstrengungen einer nachhaltigen Entwicklung.“

Olaf Dalchow, Vorstandsmitglied der Wolfenbütteler BUND Kreisgruppe, ergänzt: „Der Druck auf die Flächennutzung in Deutschland ist hoch. Für eine nachhaltige Raumordnung dürfen zukünftig Verkehrs- und Siedlungsflächen nicht mehr Vorrang vor Natur- und Erholungsräumen oder landwirtschaftlicher Nutzung haben. Künftigen Generationen gegenüber ist es nur fair, nicht alle Landschaften zu zersiedeln und sie dadurch in ihrer Lebensqualität und Entwicklungsmöglichkeit einzuschränken. Die Bundesregierung hat deshalb in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, bis 2030 den täglichen Flächenverbrauch bundesweit auf 30 Hektar zu reduzieren (heute sind es 58 Hektar pro Tag). Der Plan eines großen Gewerbegebietes in einem der letzten großen und wenig zerschnittenen Offenlandbereiche unserer Region steht diesem Ziel diametral entgegen.“

Der BUND fordere den Erhalt der Offenlandschaft rund um Scheppau, den Stopp der Versiegelung landwirtschaftlicher Flächen und appelliere an alle Entscheidungsträger, sich für die Erreichung der gesteckten Nachhaltigkeitsziele einzusetzen und Projekte, die neue Flächenversiegelung bedeuten, nicht finanziell zu fördern.


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