Berlin. Ärztepräsident Klaus Reinhardt fordert rasche und gezielte Strategien, um der zunehmenden Verbreitung exotischer Krankheiten zu begegnen. "Spätestens seit der Coronapandemie sollte jeder verstanden haben, dass vorausschauendes Handeln Menschenleben rettet", sagte Reinhardt den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).
Der Klimawandel führe dazu, dass sich exotische Krankheiten in Europa ausbreiteten. Als Beispiel nannte der Ärztepräsident das West-Nil-Virus, das mittlerweile auch in Deutschland vermehrt auftritt. "Dieses Problem wird sich aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren weiter verschärfen", so der Präsident der Bundesärztekammer. "Daher ist es höchste Zeit, die Forschung an Impfstoffen und Therapien gegen solche Krankheiten zu intensivieren und Präventions- und Bekämpfungsstrategien zu entwickeln", so Reinhardt.
Zudem forderte der Ärztepräsident Hitzeschutzpläne für Bund, Länder und Kommunen mit Maßnahmenplänen in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. "Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, muss die Klimakompetenz der Bevölkerung verbessert werden", sagte Reinhardt. "Wir müssen die Menschen früh und regelmäßig über Verhaltensweisen bei Extremwettersituationen wie beispielsweise einer Hitzewelle aufklären."
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