Frankfurt/Berlin. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat mit Blick auf die mögliche Einführung eines bundesweiten Nahverkehrstickets zusätzliches Personal und neue Züge gefordert. "Wenn das Ticket ab Januar starten soll, brauchen wir 1.000 mehr Einstellungen als bisher geplant auf den Bahnsteigen, in den Zügen, beim Reinigungsdienst und der DB-Sicherheit", sagte EVG-Vizechef Martin Burkert dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Mittwochausgaben).
Zudem brauche es für die erfolgreiche Umsetzung mehr Züge und eine Sanierung der beschädigten Züge. "Auch die Aufzüge und Rolltreppen in den großen Bahnhöfen müssen repariert werden", verlangte er. "Sonst droht großes Chaos und Frust bei den Kunden." Weiter drängte Burkert auf eine Beteiligung der Mitarbeitenden.
"Die Bahnbeschäftigten müssen bei der Umsetzung des 9-Euro-Ticket-Nachfolgeangebots miteinbezogen werden." Wegen des geplanten Hochleistungsnetz der Bahn mahnte Burkert eine Stärkung des Schienenersatzverkehrs an. "Das größte Problem ist der Schienenersatzverkehr mit Bussen, der eingerichtet werden muss, wenn Streckenabschnitte über Monate gesperrt werden", sagte Burkert. "Es gibt gar nicht genug Busse und Busfahrer, die eingesetzt werden können."
Außerdem forderte er eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. "Der Beruf des Busfahrers muss dringend attraktiver gemacht werden, indem die Bezahlung erhöht und die Ausbildung durch bahneigene Fahrschulen beschleunigt wird", sagte er. "Die Bahn muss mindestens 400 neue Busse anschaffen, dafür müssen insgesamt 1.200 Busfahrer bereitstehen." Das Hochleistungsnetz könne sonst daran scheitern, dass kein Schienenersatzverkehr organisieren werden könne.
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