Wolfenbüttel. Am heutigen Dienstag wurde bekannt, dass der CDU-Stadtverband den vormals designierten Bundestagskandidaten Dr. Adrian Haack als Kandidaten für die kommende Bürgermeisterwahl aufstellt (regionalHeute.de berichtete). Nun kritisierte das Bündnis unabhängiger Wähler (BuW) diese Kehrtwende der CDU in einer Pressemitteilung aufs Schärfste. Mit solchen Verfahren schüre man die Politikverdrossenheit, so die Reaktion des Vorstandes des Bündnisses unabhängiger Wähler (BuW) zur Nominierung des Bürgermeisterkandidaten der CDU Wolfenbüttel, Dr. Adrian Haack. Der junge Mann sei aus parteipolitischem Vorgehen ausgewählt worden und hätte keine Erfahrung, um dieses Amt auszufüllen.
Die Wolfenbütteler CDU scheine sich in der Frage einer Bürgermeisterkandidatur zu tiefst uneins zu sein, heißt es in der Pressemitteilung. Nachdem in den letzten Wochen eindeutige Signale gesandt wurden, den parteilosen und in Wolfenbüttel fest etablierten Kandidaten Ivica Lukanic zu unterstützen, habe die CDU nun eine Kehrtwende vollzogen. Kurz vor der Kür des Kandidaten für die Bundestagswahl hat der designierte Kandidat Dr. Adrian Haack seine Absicht zu kandidieren zurückgezogen und bewirbt sich stattdessen auf das Amt des Bürgermeisters. "Wir sind erschüttert über solch ein parteipolitisches Vorgehen", so der Vorstand der BUW. "Herr Dr. Haack hat seinen Lebensmittelpunkt in Berlin und alles an seiner Politikkarriere schien bislang auf einen Platz in der Bundespolitik ausgerichtet. Ein Bezug zur Wolfenbütteler Kommunalpolitik fehlt gänzlich", erklären Christoph Schmidt und Dr. Tobias Jüttner aus dem Vorstand des Bündnisses unabhängiger Wähler.
Bis vor kurzem noch als "heißes Eisen im Kampf um die Bundestagskandidatur" gehandelt, drehe man das Kandidatenkarussell einmal in die entgegengesetzte Richtung und nominiere den in der Kommunalpolitik "völlig unerfahrenen und auch ohne jegliche Führungserfahrung versehenen 33-jährigen Mitarbeiter des CDU-Generalsekretärs Ziemiak" als Bürgermeisterkandidaten in Wolfenbüttel.
Dr. Haack sei sicher ein vorzüglicher Politikwissenschaftler. Von der Amtsführung eines Bürgermeisters einer mittelgroßen Stadt wie Wolfenbüttel, mit weit über 1.000 Mitarbeitern im Konzern, habe dieser Bewerber jedoch keine Erfahrung. Er sei bisher nicht einmal in kommunalen Gremien aktiv gewesen, sodass er die Politikkultur auf kommunaler Ebene nicht beherrsche, kritisiert die BuW. Was jedoch viel schwerer wiege, sei der Versuch, "die Wähler an der Nase herumzuführen". Erst als Bundestagskandidat "für die junge und erzkonservative Bevölkerung gepriesen", von der hiesigen Jungen Union unterstützt, solle er nun die Geschicke einer der bedeutenden Städte in der Region führen, so die Kritik.
Erlaubt müsse die Frage sein, wie ein CDU-Bewerber als ‚unverbrauchter‘ und unabhängiger Kandidat bezeichnet werden könne. Unsinniger könne eine politische Aussage nicht sein.
Verwegen sei auch die Begründung, dass der kommunale Politiknovize Haack der Richtige sei, um die Folgen der Pandemie für die lokale Wirtschaft und die kommenden Finanzen zu meistern.
Spannend sei auch zu erfahren, wie Herr Dr. Haack ohne jegliche Verwaltungserfahrung die angeblich notwendige Modernisierung der Verwaltung vorantreiben möchte.
So einfach könne man es sich nicht machen und so einfach werde es sich der Wähler nicht machen, so die Einschätzung der BuW. Die BuW unterstütze deshalb uneingeschränkt Stadtbaurat Ivica Lukanic als parteilosen Bewerber, "verwaltungserfahren und als Bürgermeister für alle Wolfenbütteler".
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