Frankfurt/Main. Die Commerzbank will ihr China-Geschäft so separieren, dass sie es im Notfall abkapseln kann. Die Bank sei in China selbst zwar nicht stark engagiert, beschäftige sich mit diesem Thema aber trotzdem sehr intensiv, sagte Firmenkundenvorstand Michael Kotzbauer dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).
"Wir sehen uns genau an, wie wir in der Region aufgestellt sind, und ob es Themen gibt, die wir adressieren müssen. Bei uns als Bank geht es dabei vor allem um eine möglichst unabhängige IT-Landschaft sowie um die Steuerung von Risiken." In diesem Zusammenhang diskutiere Deutschlands zweitgrößte Privatbank auch mit ihren Firmenkunden über die Frage, wie sich diese global breiter aufstellen können. "China wird ein wichtiger Markt für deutsche Unternehmen bleiben, aber wir müssen einseitige Abhängigkeiten reduzieren", sagte Kotzbauer.
"Viele Firmen denken darüber nach, ihre Präsenz in anderen asiatischen Staaten auszubauen - aber auch in anderen Regionen wie Nordamerika." Im laufenden Jahr erwartet der Firmenkundenchef trotz der Wirtschaftsabkühlung keine rückläufige Kreditnachfrage. "Ich gehe davon aus, dass unser Kreditgeschäft mit Firmenkunden auch in diesem Jahr wachsen wird." Bei den Insolvenzen rechnet Kotzbauer 2023 "mit einem leichten Anstieg, aber nicht mit einer großen Pleitewelle. Im Januar und Februar ist wenig bis gar nichts passiert."
mehr News aus der Region