COPD und Corona: Wie gefährlich ist der Virus für Lungenkranke?

COPD-Patienten haben im Falle einer SARS-CoV-2-Infektion ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe einer COVID-19-Erkrankung.

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Symbolfoto | Foto: Pixabay

Region. Im Jahr 2019 waren laut eines Berichts der AOK in Niedersachsen 335.000 Menschen an COPD erkrankt. Die Prävalenz, dem prozentualen Anteil der von einer Krankheit betroffenen Personen, liegt damit bei 7,3 Prozent in der Bevölkerung ab 40 Jahren. Am stärksten betroffen ist Salzgitter: Dort sind 9,2 Prozent der Bevölkerung COPD-Patienten. Bei einer Corona-Infektion sind Menschen mit einer COPD-Erkrankung besonders gefährdet.


Laut AOK werde nach aktuellem Wissensstand davon ausgegangen, dass COPD-Patienten im Falle einer SARS-CoV-2-Infektion ein moderat erhöhtes Risiko für schwere Verläufe einer COVID-19-Erkrankung haben. Vor diesem Hintergrund seien COPD-Patienten in der Coronavirus-Impfverordnung in der Gruppe mit hoher Priorität genannt, also in der zweiten von vier Gruppen der anspruchsberechtigten Personen. Allerdings würden bei COPD-Patienten oft weitere Risikofaktoren vorliegen, die für den Verlauf der COVID-19-Erkrankung eine Rolle spielen. Hierzu würden laut AOK neben dem Alter das Vorliegen von kardiovaskulären Erkrankungen und der Risikofaktor Rauchen zählen. COPD-Patienten werde daher dringend empfohlen, das Rauchen aufzugeben. Eine leitliniengerechte COPD-Therapie sollte unverändert fortgeführt werden. Die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckungen bleiben jedoch die allgemeinen Empfehlungen einer Reduktion sozialer Kontakte, Einhaltung der empfohlenen Abstände, Handhygiene und Schutz durch eine Mund-Nasen-Maske, macht die AOK deutlich.

Was ist COPD?


Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD ist eine Erkrankung, bei der eine Einengung der Atemwege („Obstruktion“) und in vielen Fällen eine Überblähung der Lunge („Emphysem“) vorliegen. Dadurch verschlechtert sich die Lungenfunktion und der Gasaustausch bei der Atmung funktioniert weniger gut. Typischerweise zeigen COPD-Patienten die „AHA“-Symptome: Atemnot, Husten und Auswurf. Diese Symptome nehmen im Krankheitsverlauf typischerweise zu, da die der COPD zugrunde liegende Lungenschädigung irreversibel ist. Zu Beginn der Erkrankung verspüren die Patienten Atemnot nur bei erhöhter körperlicher Belastung, in späteren Stadien liegt die Luftnot dann dauerhaft auch schon im körperlichen Ruhezustand vor (Quelle: Gesundheitsatlas COPD der AOK Niedersachsen).


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