Region. Am heutigen Mittwoch geht in Niedersachsen ein denkwürdiges Schuljahr zu Ende. Doch auch auf das kommende dürfte die Corona-Pandemie einen erheblichen Einfluss haben. Das sieht auch der Verband der Elternräte der Gymnasien in Niedersachsen so und fordert in einer Pressemitteilung das Aussetzen des Zentralabiturs im kommenden Jahr.
Die Unterrichtsbeeinträchtigungen durch die Covid-19-Pandemie hätten vor allem in der Oberstufe, im Hinblick auf das Abitur 2021 sehr große Auswirkungen. Die für die Abiturprüfung relevanten Themen hätten im zweiten Halbjahr an allen Gymnasien weder einheitlich noch im erforderlichen Umfang unterrichtet werden können. "Das kann auch im nächsten Schuljahr, selbst wenn es mit dem geplanten Regelbetrieb funktionieren sollte, nur bedingt nachgeholt werden", ist sich Waliuollah Ali, Vorsitzender des Verbandes, sicher.
Gleiche Voraussetzungen für das Abitur zu schaffen sei nahezu unmöglich
Die Hinweise zur Abiturprüfung durch das Kultusministerium und die Kürzung der thematischen Schwerpunkte seien richtige Schritte, um diesen Beeinträchtigungen und Ungleichheiten im Unterrichtsumfang entgegenzuwirken. Speziell im Fach Mathematik sei die Festlegung sehr richtig, dass die Schulen selbst darüber entscheiden können, aus welchem Sachgebiet, neben Analysis, der zweite Aufgabenblock gestellt werden soll. "Insgesamt ist hier aber leider zu kurz gedacht und die getroffenen Maßnahmen gehen nicht weit genug. Es könnte nicht einmal in einem normalen Regelbetrieb im nächsten Schuljahr sichergestellt werden, dass alle angehenden Abiturienten denselben Umfang am Unterrichtsstoff durchnehmen können und damit dieselben Voraussetzungen für das Abitur haben", prophezeit Ali.
Daher fordert der Verband der Elternräte der Gymnasien Niedersachsens das Kultusministerium auf, die Sinnhaftigkeit eines Zentralabiturs 2021 grundsätzlich zu überdenken und eine Aussetzung des Zentralabiturs für nächstes Jahr ernsthaft in Betracht zu ziehen. "Die logische und einzig gangbare Alternative wäre, dass die Schulen und damit die Fachlehrer die Vorschläge für die Abiturklausuren für ihre Kurse erstellen, denn sie können als Einzige beurteilen, welche Themengebiete in welchem Umfang unterrichtet werden konnten", so die Einschätzung des Verbandes.
Lückenlosen Präsenzunterricht des Abiturjahrgangs gewährleisten
Wenn das Kultusministerium und die Landesschulbehörde gerade an Plan A und Plan B für den Regelbetrieb an den Schulen nach den Sommerferien arbeiten, müsse die Möglichkeit der Durchführung eines dezentralen Abiturs in 2021 sowie der durchgängige und lückenlose Präsenzunterricht des Abiturjahrgangs, auch in parallelen Gruppen, ganz oben auf der Agenda stehen. "Es ist noch genügend Zeit, um nach den Sommerferien die Weichen für die richtige Vorbereitung der Abiturienten und die Abiturklausuren zu stellen. Wir fordern das Kultusministerium und die Landesschulbehörde auf, diese Zeit sinnvoll und zielführend zu nutzen", so der Verband abschließend.
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