Corona-Tests: Wann zahlt die Kasse, wann man selbst?

In der Regel entscheidet ein Arzt aus medizinischen Gründen, wer auf Corona getestet wird. Doch es gibt auch Ausnahmen.

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Symbolbild | Foto: Rudolf Karliczek

Region. Derzeit liegen die Zahlen der positiv auf Corona getesteten Menschen regelmäßig auf Rekordniveau. Dass die Zahlen weit über denen der ersten Corona-Welle im Frühjahr liegen, hängt auch damit zusammen, dass deutlich mehr getestet wird. Es stellt sich hier die Frage, wer übernimmt im Fall eines Corona-Tests die Kosten? Wann ist die Krankenkasse zuständig und wann muss man selbst in die Tasche greifen? regionalHeute.de fragte nach.



Geregelt werde die Übernahme der Kosten in der „Verordnung zum Anspruch auf bestimmte Testungen für den Nachweis des Vorliegens einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2“ des Bundesministeriums für Gesundheit, teilt Susanne Winter vom Servicecenter Braunschweig der AOK Niedersachsen mit. Da die Verordnung ein Erlass des Bundesgesundheitsministeriums sei und für alle gesetzlichen Krankenkassen gelte, gebe es auch keinen Ermessensspielraum.


"Die Entscheidung trifft der Arzt"


"Die Entscheidung, wer auf SARS-COV-2 getestet wird, trifft der Arzt", stellt Susanne Winter grundlegend fest. Basis hierfür seien die Kriterien des Robert-Koch-Institutes. Die gesetzlichen Krankenkassen würden die Kosten übernehmen, wenn der Test für medizinisch notwendig erachtet werde. Außerdem würden alle Patienten - unabhängig von Corona-Symptomen - getestet, die zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus müssen. Diese Kosten würden ebenfalls die Krankenkassen übernehmen. "Eine Testung kann beispielsweise auch aufgrund eines Warnhinweises erfolgen, zum Beispiel durch die Corona-App", erklärt die AOK-Sprecherin weiter.

Aus der Bundesverordnung gehen weitere Ausnahmen hervor, wann ein Corona-Test auch ohne entsprechende Symptome von den Kassen bezahlt wird. Dies seien zum Beispiel Reiserückkehrer aus Risikogebieten, Angestellte von Pflegeheimen oder Kontaktpersonen von nachweislich Infizierten - etwa bei betroffenen Schulklassen oder Kitas. Wichtig ist allerdings immer, dass der Test durch das Gesundheitsamt oder einen Arzt angeordnet wurde.

Was kostet der Test?


"Wer keine Symptome hat, sich aber freiwillig testen lassen möchte, kommt selbst für die Kosten auf", erklärt Susanne Winter weiter. Die Motive hierfür können natürlich vielfach sein. Etwa bei Reisen zu Zielen, an denen ein negativer Test verlangt wird. Die Kosten für einen Corona-Test variieren stark. Laut Bundesverordnung können Ärzte dafür 50,50 Euro veranschlagen. Auf dem freien Markt kann der Preis für Privatpersonen aber deutlich über 100 Euro liegen, wie bereits eine kurze Internet-Recherche zeigt.


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