Region. Zu Beginn der Corona-Pandemie richtete die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) in Braunschweig ein Corona-Testzentrum mit Corona-Mobil und Drive-in für die gesamte Region ein (regionalHeute.de berichtete). Nach insgesamt rund 6.000 Tests wurde es Mitte Juli in den Ruhemodus versetzt. Im August und September wurde es für weitere rund 3.000 Tests von Reiserückkehrern reaktiviert, bis am 16. September erneut Schluss war. Trotz derzeit steigender Zahlen von Neuinfektionen ist eine Wiedereröffnung nicht geplant. Das teilt die KVN auf Anfrage mit. Man setze stattdessen auf ein enges Netz sogenannter Abstrichpraxen.
"Aktuell haben wir für symptomatische Patienten ein enges, aber flächendeckendes Netzwerk an Testpraxen in der Region aufgebaut, die entsprechende Patienten über ihren jeweiligen Hausarzt erreichen können", berichtet Stefan Hofmann, Geschäftsführer der Bezirksstelle Braunschweig der KVN. Selbstverständlich stünden auch die Vertragsarztpraxen, je nach baulicher und organisatorischer Eignung, für Testungen in der Fläche zur Verfügung. Menschen mit Symptomen sollten telefonisch ihren Hausarzt kontaktieren und möglichst in häuslicher Isolation verbleiben. Nur so könne eine mögliche Weiterverbreitung wirksam verhindert werden.
Testzentrum bleibt im Stand-by
Das von März bis Juli von der KVN aufgebaute Testzentrum verbleibe im Stand-by. "Mittlerweile haben auch die Gesundheitsämter Testzentren aufgebaut, sodass die duale Strategie derzeit noch eine stabile Versorgung gewährleistet", ist sich Hofmann sicher. Ein Testzentrum für Reiserückkehrer befinde sich nur noch in Hannover am Flughafen. Aktuell würden neue Regelungen durch die Bundesländer umgesetzt.
Fördersystem zur Stärkung der Versorgung
Ende September hatte die KVN einen Plan aufgestellt, mit dem die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte die in der Herbstsaison zu erwartende Infektwelle mit der Testung und Behandlung von Corona-Patienten bewältigen sollen. Im Mittelpunkt stehe ein Fördersystem zur Stärkung der Versorgung symptomatischer Patienten, heißt es in einer Pressemitteilung der KVN Ende September. Die Versorgung potentiell infizierter Patienten und die Durchführung von Abstrichen bedeuteten einen zusätzlichen Aufwand für die Praxen. Daher habe die Vertreterversammlung der KVN zunächst für das 4. Quartal eine Förderung beschlossen, um den zusätzlichen Aufwand zumindest zum Teil vergüten zu können. Für jeden Abstrich bei Patienten mit einem begründeten klinischen Verdacht auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 sowie bei Nutzern der Corona-Warn-App mit Hinweis „erhöhtes Risiko“ erhielten Ärztinnen und Ärzte zusätzlich einen Zuschlag von zehn Euro.
Einige Praxen in Niedersachsen seien aus gesundheitlichen oder räumlichen Gründen nicht in der Lage, Abstriche in ihren eigenen Praxen durchzuführen. Um auch hier eine Unterstützung anzubieten, können sich Praxen freiwillig für spezielle Abstrichsprechstunden melden. Diese erhielten ebenfalls eine Förderung durch die KVN. Alle niedersächsischen Ärztinnen und Ärzte würden bei Bedarf die Patienten den Abstrichsprechstunden zuweisen. Die weitere Behandlung der Patienten aus den Abstrichsprechstunden - unabhängig vom Testergebnis - verbleibe grundsätzlich beim zuweisenden Arzt.
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