Frankfurt/Main. Der Dax ist am Dienstagmorgen mit leichten Gewinnen in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 17.460 Punkten berechnet, 0,2 Prozent über dem Schlussniveau vom Vortag.
An der Spitze der Kursliste standen die Aktien der Münchener Rück. Der Versicherungskonzern hatte im vergangenen Jahr zwar einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen, konnte aber den erwarteten Wert trotzdem übertreffen.
"Der Anstieg im Deutschen Aktienindex hat sich seit Wochenbeginn spürbar verlangsamt", sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. "Anleger warten auf die Inflationsdaten aus den USA und Europa im späteren Wochenverlauf." Der Wert der privaten Konsumausgaben sei der Favorit der US-Notenbank zur Bestimmung der Inflation. Zeigten die Daten einen stärkeren Anstieg als erwartet, könne das der zuletzt bullischen Stimmung einen spürbaren Dämpfer versetzen. "Noch wähnt sich der Markt in einer disinflationären Phase und stimmt mit der Fed darin überein, dass die Leitzinsen bis Dezember dreimal gesenkt werden", so Stanzl.
"Die Preise in Japan sind im Januar gegenüber dem Vorjahr um zwei Prozent gestiegen." Die Inflationsdaten nährten die Spekulationen, die Bank of Japan könne bereits im März ein Ende der negativen Zinspolitik verkünden. Ein anhaltender Inflationsdruck in Japan sei aber auch eine gute Nachricht für ein Land, das seit langer Zeit versuche, der Deflation zu entkommen. "Ob März oder April - die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank of Japan schon bald die erste Zinsanhebung seit 2007 verkünden wird, ist mit den Zahlen in jedem Fall gestiegen", erwartet der Marktanalyst.
"Der Bitcoin steigt kurzzeitig über 57.000 Dollar. Die Digitalwährung wird getrieben von neuen ETF-Käufen sowie dem Zukauf neuer Bitcoins durch MicroStrategy." Außerdem steigere die mögliche baldige Zulassung von Ethereum-Spot-ETFs die Fantasie der Anleger. Die Bullen zeigten keine Schwäche, auch weil das Datum des nächsten Bitcoin-Halvings immer näher rücke.
"In der Vergangenheit war die Bitcoin-Performance in der Regel allerdings schwach, wenn die Inflation stieg. So könnte eine Beschleunigung in den Zahlen am Donnerstag die Rally etwas aus dem Tritt bringen", so Stanzl. Der von vielen erwartete Rücksetzer nach der jüngsten Rally über 50.000 Dollar sei aber bislang ausgeblieben und so bleibe vielen Anlegern im Moment nichts anderes übrig, als in steigende Preise hineinzukaufen, um den Zug nicht zu verpassen.
Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Dienstagmorgen etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0860 US-Dollar (+0,10 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9208 Euro zu haben. Der Ölpreis stieg unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagmorgen gegen 9 Uhr deutscher Zeit 82,83 US-Dollar, das waren 30 Cent oder 0,4 Prozent mehr als am Schluss des vorherigen Handelstags.
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