Berlin. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates von DB Regio, Ralf Damde, hat vor der Sonderverkehrsministerkonferenz an diesem Dienstag eine Garantie des Bundes gefordert, zusätzliche Kosten des 49-Euro-Tickets zu übernehmen. "Wir brauchen finanzielle Planbarkeit. Der Finanzierungsdeckel von drei Milliarden Euro für das Deutschlandticket muss auf der Sonder-Verkehrsministerkonferenz aufgehoben werden", sagte Damde dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montagausgaben).
Bislang hat der Bund die Kosten-Übernahme nur bis zur Grenze von 3 Milliarden Euro zugesagt. Der Betriebsratschef fürchtet, dass die Bundesländer auf weitergehende Kosten reagieren, indem sie bestimmte Bus- und Bahnverbindungen einstellen. "Ohne mehr Bundeszuschuss führt das Ticket zu Abbestellungen durch die Länder", sagte Damde dem RND. "Wir beobachten schon jetzt, dass immer mehr Verkehre - ob Bus oder Bahn - aus dem Netz gehen."
Damde rechnet mit Nachteilen für die Bevölkerung auf dem Land. "Dabei droht besonders den Menschen auf dem Land ein Nachteil, weil Verkehre zuerst dort abbestellt werden, wo der Bus ohnehin nicht so oft fährt", sagte er. "Dabei brauchen wir attraktive ÖPNV-Angebote in der Fläche, dafür ist grundsätzlich eine bessere Finanzierung und effizientere Ausgabe in den Verkehrsverbünden nötig." Damde fügte hinzu: "Zwar bekommen die Länder eine Milliarde Euro mehr, wir wissen aber, dass es mindestens 1,65 Milliarden sein müssten", sagte der Betriebsratschef und mahnte mehr Personalstellen bei DB Regio an.
"Zur Umsetzung des Deutschlandtickets ist zudem eine Aufstockung des Personals nötig: In der DB Regio brauchen wir über alle Fachbereiche hinweg bis zu 2.000 bis 3.000 zusätzliche Personalstellen." Am Dienstag treffen sich die Verkehrsminister wieder zur Sonder-Konferenz. In den Ländern rechnet man damit, dass es unter anderem erneut um die Finanzierung des 49-Euro-Tickets gehen wird. Bund und Länder wollen das Deutschlandticket Anfang des Jahres umsetzen.
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