Die Gegend des im und um den Harz gelegenen östlichen Niedersachsen bietet mit ihren vielen Bergen, Hügeln, Seen, klarer Luft und der Abgelegenheit von Großstädten gute Voraussetzungen, um den Sternenhimmel zu bewundern und mit dem Smartphone festzuhalten. Moderne Smartphones sind mit leistungsstarken Kameras ausgestattet, die Aufnahmen des Nachthimmels ermöglichen können – ganz ohne teure Profiausrüstung.
Dieser Artikel bietet Anleitungen, wie Nutzer mit dem Smartphone - also ohne teure Kamera - beeindruckende Fotos von Sternen, der Milchstraße und vielleicht sogar Sternschnuppen aufnehmen können. Direkte Tipps und Tricks werden vorgestellt, die sowohl für Einsteiger als auch für ambitionierte Hobbyfotografen in der Region relevant sein können. Zudem werden Bilder gezeigt, die die Schönheit dieses Hobbys visualisieren.
Die Basisausstattung für Sternenfotos
Ein aktuelles Smartphone mit einer guten Kamera, idealerweise mit manuellen Einstellmöglichkeiten (Pro-Modus oder Astrofotografie-Modus), bildet die Grundlage. Für scharfe Nachtaufnahmen ist ein Stativ, das Ihr Telefon stabil hält, empfehlenswert. In Ermangelung eines Stativs lässt sich auch im Notfall ein Schuh als Halter verwenden. Ergänzend kann eine Kamera-App mit manuellen Einstellungen hilfreich sein, falls die Standard-App nicht ausreichend Optionen bietet.
So erzielt man Sternenfotos
- Wählen Sie den richtigen Ort und Zeitpunkt:
Suchen Sie nach möglichst dunklen Orten, um die Lichtverschmutzung zu minimieren. Die Nächte um Neumond sind ideal. Achten Sie auf klare Sicht ohne Wolken oder Dunst. Eine Seite, die hier hilfreich ist, heißt "Light Pollution Map".
- Optimieren Sie Ihre Kameraeinstellungen:
Aktivieren Sie den manuellen Modus (Pro-Modus). Stellen Sie eine Belichtungszeit von 15-30 Sekunden als Ausgangspunkt ein. Der ISO-Wert sollte zwischen 800 und 3200 liegen, wobei ein niedrigerer Wert tendenziell weniger Rauschen erzeugt. Stellen Sie den Fokus manuell auf "unendlich" (∞) ein. Der Weißabgleich kann meist auf automatisch bleiben oder Sie experimentieren mit "Tageslicht". Wenn Ihre App es unterstützt, nutzen Sie das RAW-Format für mehr Spielraum bei der Nachbearbeitung.
- Weitere hilfreiche Techniken:
Ein Selbstauslöser (2-10 Sekunden Zeit) oder ein Bluetooth-Fernauslöser verhindert starkes Verwackeln beim Auslösen. Deaktivieren sollte man unbedingt auch die Bildstabilisierung bei Stativnutzung. Experimentieren Sie mit verschiedenen Einstellungen und Bildkompositionen, eventuell mit interessanten Vordergrundmotiven. Die Nachbearbeitung mit Apps wie Snapseed oder Adobe Lightroom Mobile kann Ihre Ergebnisse weiter verbessern.
Spannende Motive am Nachthimmel über unserer Region
Halten Sie die Vielzahl der Sterne fest, die in klaren Nächten sichtbar sind. Versuchen Sie, das Band der Milchstraße abzubilden, wenn die Bedingungen stimmen. Benutzt werden kann dafür die mobile App "Stellarium Mobile: Sternenkarte". Dort muss die eigene Position eingegeben werden, die aktuelle Uhrzeit sowie das richtige Datum. Durch Bewegen des Handys am Himmel lassen sich sowohl Milchstraße als auch Sternenbilder erkennen. Somit findet man schnell die richtige Richtung und den Winkel für ein Foto heraus.
Beispielfotos aus der Gegend des Brocken - Sommer 2023
Im Folgenden werden privat geschossene Astro- und Nachtfotos von unterschiedlichen Orten des Harzes und außerhalb gezeigt.
1) Oderteich - Ein Stückchen "Kanada in Deutschland"
2) Clausthal-Zellerfeld
3) Sankt-Andreasberg

Baum mit Antenne auf einer Bergkuppe bei Sankt Andreasberg. Die rötlichen Punkte kommen von starkem Rauschen. Foto: Tony Fessel
4) Bad Harzburg
5) Bad Dürrenberg