Der Gartennerd: Rosen mit Dornen habe ich noch nie gesehen!

Unser Gartennerd klärt heute über Irrtümer in der Botanik auf, macht uns wieder etwas schlauer und hat am Ende sogar noch eine Rezeptidee parat.

von Mario Walter


Wer kennt ihn nicht, den Schmerz eines Rosenstachels?
Wer kennt ihn nicht, den Schmerz eines Rosenstachels? | Foto: Mario Walter

Rosen mit Dornen habe ich noch nie gesehen! Ist wohl ein Schreibfehler, werden Sie jetzt vielleicht gedacht haben. Doch tatsächlich haben sich umgangssprachlich manche Dinge eingebürgert, die botanisch falsch sind.


Rosen haben Stachel und Stachelbeeren Dornen


Ja so ist es: Aus botanischer Sicht haben Rosen tatsächlich Stacheln und Stachelbeeren Dornen. Aber was ist nun der Unterschied zwischen Dornen und Stacheln?

Dornen sind zum Beispiel umgewandelte Sprossachsen, also Pflanzenorgane, die von Leitbündeln durchzogen sind. Diese Leitbündel sind vergleichbar mit der menschlichen Blutversorgung.

Stachel sind im Gegensatz zu Dornen zugespitzte Vorsprünge, die nicht von Leitbündeln durchzogen sind und sich an der Sprossachse befinden.

Das Spitze an den Kakteen sind somit Dornen.

Der regionalHeute.de Gartennerd Mario Walter verrät regelmäßig Tipps, Tricks und Wissenswertes rund um den heimischen Garten.
Der regionalHeute.de Gartennerd Mario Walter verrät regelmäßig Tipps, Tricks und Wissenswertes rund um den heimischen Garten. Foto: Mario Walter



Ganz unbekannt dürfte Ihnen der Unterschied zwischen Volksmund und Botanik wohl nicht sein:


Einen "Beeren" aufgebunden


Dass Erdbeeren keine Beeren sind, sondern Scheinfrüchte, die zu den Sammelnussfrüchten gehören, hat man zur Erdbeerzeit wohl schon einmal gehört. Aber, dass die Früchte der Rose, die Hagebutten, auch zu diesen Sammelnussfrüchten zählen, ist weniger verbreitet. Himbeeren sind ebenfalls keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte.

Doch woran erkennt man nun eine Beere, wenn nicht am Namen? Beeren sind Schließfrüchte, die aus einem einzelnen Fruchtknoten entstehen. Sie besitzen eine Fruchtwand, die nach der Reife noch saftig ist. Beeren sind demnach: Kürbisse, Bananen, Johannisbeeren, Tomaten sowie Melonen. Und Chilischoten sind somit keine Schoten, sondern eben auch Beeren.

Die botanische Schote


Kommen wir zur den Schoten. Wie oben erwähnt, sind Chilis keine Schoten, obwohl sie oft so genannt werden. Oft werden die Früchte der Erbse und die der Bohnen als Schote bezeichnet, auch hier stößt man in der Botanik auf etwas anderes. Eine Schote aus botanischer Sicht zeichnet sich durch eine Hülse aus, die eine Scheidewand besitzt, wie es zum Beispiel bei Raps der Fall ist.

Tipps zum Ausprobieren


Kartoffeln sind roh nicht schmackhaft und enthalten Solanin. Das Solanin, das unter der Schale und besonders in grün gewordenen Kartoffeln enthalten ist, kann in größeren Mengen zu Magenbeschwerden oder Schlimmerem führen. Daher sollten Kartoffeln bei einem empfindlichen Magen niemals mit Schale verzehrt werden. Von grün gewordenen Kartoffeln sollte man die Finger lassen.

Man sollte nun meinen, dass dies auch für Süßkartoffeln gilt. Doch diese sind keine Kartoffeln! Süßkartoffeln zählen zu den Windengewächsen und nicht wie Kartoffeln zu den Nachtschattengewächsen. Süßkartoffeln lagern auch kein Solanin ein, weshalb man sie auch roh essen kann, zum Beispiel geraspelt als Salat.

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