Berlin. Die Sabotage der Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 hat in der deutschen Industrie Sorgen um die Sicherheit der Infrastruktur ausgelöst. "Europas eigentlicher Schwachpunkt liegt nicht auf dem Meeresboden, sondern im All", sagte Matthias Wachter, Abteilungsleiter Sicherheit des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), dem "Handelsblatt".
Als mögliche Angriffsziele sieht er Satelliten und deren Bodenstationen. Wird dieses Netzwerk im größeren Umfang sabotiert, dann bricht ein integraler Bestandteil des globalen Datentransfers zusammen - mit weitreichenden Folgen. Über Satelliten wird die zivile und militärische Kommunikation geleitet sowie etwa Signale für Navigationsdienste. Eine Störung würde aber auch die Abwicklung von Geldtransfers und den Aktienhandel beeinträchtigen.
Für das Finanzsystem sei der Datenaustausch über die Stationen im All von zentraler Bedeutung, sagte Wachter, der zugleich Geschäftsführer der BDI-Initiative New Space ist. Gerade in der Abwicklung von Kapitaltransfers, etwa in Verbindung mit Aktiengeschäften, erfolgt ein Abgleich von Zeit und Daten über Satelliten. "Fallen diese aus, könnte das gesamte Finanzsystem massiv beeinträchtigt werden", so der BDI-Abteilungsleiter.
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