Deutsche Umwelthilfe geht gegen Werbung mit "Klimaneutralität" vor

Nach einem entsprechenden Vorstoß der Verbraucherorganisation Foodwatch hat auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Lebensmittelindustrie für das Bewerben vermeintlich klimaneutraler Produkte kritisiert und ein Verbot der aus ihrer Sicht irreführenden Begriffe gefordert.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Nach einem entsprechenden Vorstoß der Verbraucherorganisation Foodwatch hat auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Lebensmittelindustrie für das Bewerben vermeintlich klimaneutraler Produkte kritisiert und ein Verbot der aus ihrer Sicht irreführenden Begriffe gefordert. Die DUH habe im Mai Rechtsverfahren gegen acht Unternehmen eingeleitet, die mit Klimaneutralität werben, sagte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".


"Dies ist eine besonders perfide Form der Verbrauchertäuschung." Firmen und Unternehmen, die ehrlich bemüht seien, die Klimawirkung ihrer Produkte zu reduzieren, stünden in einem Wettbewerb mit anderen Firmen, die sich "für einen Bruchteil" dieser Kosten ein "klimaneutral"-Zertifikat erschleichen und dann keinen Grund mehr sehen würden, die Produkte selbst klimafreundlich zu machen. "Jedes Lebensmittel, das einer Verarbeitung unterzogen wird, verursacht Co2-Emissionen", so Resch. Würden dann noch Rohstoffe, Zutaten, Verpackung und das endgültige Produkt selbst über Hunderte Kilometer transportiert werden, sei es keinesfalls mehr "klimaneutral".

Durch die Verwendung dieser und ähnlicher Begriffe werde suggeriert, dass der Konsum nicht schädlich für das Klima, sondern in Einzelfällen sogar nützlich sei, kritisiert der Umweltschützer. "Solche Aussagen sollten grundsätzlich untersagt werden, schädigen doch bei heutiger Produktionsweise sämtliche Produkte nicht nur das Klima, sondern auch Umwelt und Ökologie im Allgemeinen. Die EU-Kommission überarbeitet derzeit den Index irreführender Werbebegriffe, die nicht erlaubt sind. Auf diesen Index gehören sämtliche Begriffe, die Verbraucherinnen und Verbraucher glauben lassen, Produkte seien nicht klimaschädlich."




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