Berlin. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, hat wegen der teils dramatischen finanziellen Lage zahlreicher Krankenhäuser eine schnelle Finanzspritze für die Kliniken noch vor der geplanten Krankenhausreform gefordert. "Angesichts galoppierender Kosten für Energie und Medizinprodukte brauchen wir schnell eine Zwischenlösung", sagte Dedy dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Samstagsausgaben).
"Sonst gibt es viele Krankenhäuser nicht mehr, bis die Reformen wirken." Er verwies auf Zahlen der Deutschen Krankenhausgesellschaft, wonach allein bis Ende 2023 mit einem Defizit von 15 Milliarden Euro gerechnet werden müsse, das refinanziert werden müsse. "Damit ist die Krankenhausversorgung akut gefährdet und Insolvenzen drohen." Gerade Kinderabteilungen, Notfallversorgung und Intensivpflege seien unverzichtbar, rechneten sich oft aber nicht. "Das muss abgefedert werden", forderte Dedy. Zur geplanten Krankenhausreform sagte er: "Es ist der richtige Weg, dass Bund und Länder gemeinsam die Krankenhausreform angehen wollen. Grundlegende Reformen sind überfällig." Die Pandemie habe allen gezeigt, wie wichtig es sei, die Krankenhausstruktur krisenfest aufzustellen. Dazu gehöre auch eine Lösung, um die dauerhafte strukturelle Unterfinanzierung nachhaltig zu beseitigen. "Wie das gelingen soll, ist bisher offen", sagte der Städtetagschef. "Helfen würde, wenn die Länder endlich ihre Hausaufgaben machen und die Defizite bei der Investitionsförderung ausgleichen sowie eine strukturierte Krankenhausplanung auflegen."
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