Brüssel. Deutschland ist auf der jährlich erscheinenden Rangliste zu Rechten von lesbischen, schwulen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen im Jahr 2022 wie im Vorjahr auf Platz 15 von 49 gelandet. Das teilte die LGBTI-Dachorganisation ILGA Europe am Donnerstag mit.
Die Organisation bewertete 49 Länder Europas und Zentralasien in 74 Kriterien. Von 100 möglichen Punkten erreichte die Bundesrepublik 55 Punkte, zwei mehr als im Vorjahr. Die Organisation mahnt zur Erreichung der vollen Punktzahl insbesondere eine Reform des Transsexuellengesetzes an, die auf einem "Prozess der Selbstbestimmung und Entpathologisierung von Transidentitäten" beruhen müsse. Zudem fordert ILGA Europe die Anerkennung von transgeschlechtlichen Eltern und eine automatische Anerkennung der gemeinsamen Elternschaft für homosexuelle Paare, wie sie bereits für heterosexuelle Paare besteht.
Die Rangliste führt das achte Jahr in Folge Malta mit 89 Punkten an, dahinter stehen Belgien und Dänemark mit je 76 Punkten. Das Schlusslicht bilden Aserbaidschan (2), die Türkei (4) und Armenien (9 Punkte). Spanien ist das Land mit den größten Zugewinnen. Die dortige Regierung hatte 2022 ein Selbstbestimmungsgesetz eingeführt, Genitalverstümmelungen an intersexuellen Minderjährigen verboten sowie sogenannte "Konversions"-Praktiken untersagt.
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