Region. In der vergangenen Woche zeigte sich das Wetter sonnig und nahezu frühsommerlich, am Freitag kletterte das Thermometer gar auf über 25 Grad Celsius - doch seit dem Wochenende ist ein deutlicher Temperaturrückgang zu spüren. Die Eisheiligen haben in diesem Jahr besonders früh begonnen und sorgen vor allem nachts dafür, dass das Frühsommer-Gefühl erstmal noch warten muss. regionalHeute geht der Frage nach, was die Eisheiligen bedeuten und welches Wetter sie unserer Region in den kommenden Tagen bringen könnten.
Als "Eisheilige" werden traditionell die Tage vom 11. bis 15. Mai bezeichnet - was den Zeitraum betrifft, gibt es jedoch regional einige Unterschiede: In Norddeutschland gelten vor allem die Tage vom 11. bis 13. Mai als Eisheilige, während sie im Süden etwas länger andauern. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) erklärt sich die Differenz beim Beginn der "Eisheiligen" aus dem Zeitraum, den die Kaltluft bei Eintritt der Nord-Wetterlagen benötigt, um von Nord nach Süd vorzudringen. Der exakte Termin kann dabei je nach Wetterlage auch Schwankungen unterliegen. Während dieser Tage kann es noch einmal zu einem Kältebruch und sogar zu Bodenfrost in den Nächten kommen.
Daher kommt der Begriff Eisheilige
Die Eisheiligen sind auf alte Bauernregeln und den 100-jährigen Kalender zurückzuführen, der auf Wetterbeobachtungen des Abtes Mauritius Knauer beruht. Zwar ist auf die Bauernregeln nicht mehr ganz so viel Verlass wie in früheren Zeiten, jedoch können die Eisheiligen auch heutzutage noch für einen Kälteeinbruch und Frost in den Nächten sorgen. Insgesamt gibt es fünf Eisheilige, deren Namenstage vom 11. bis 15. Mai gefeiert werden: Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia (auch bekannt als "Kalte Sophie"). Die Tradition der Eisheiligen gilt als Beispiel für die enge Verbindung zwischen Alltag im Leben der Landwirte, Religion und Naturbeobachtung.
Besonders für Landwirtschaft und Hobbygärtner wichtig
Die Zeit der Eisheiligen ist vor allem für Gartenbesitzer und Landwirte von Bedeutung - nach den alten Regeln wird empfohlen, kälteempfindliches Gemüse erst ab Mitte Mai im Außenbereich zu pflanzen - dazu gehören zum Beispiel Tomaten und Gurken. Auch Blumen wie Geranien und Begonien sollten besser erst nach den Eisheiligen gepflanzt werden, um ein Erfrieren der Blüten zu vermeiden.
Das Wetter in unserer Region
In dieser Woche erreichen die Temperaturen tagsüber Höchstwerte von 15 Grad - der heutige Dienstag beginnt sogar nur mit frischen vier Grad in Braunschweig. Zwar sind die darauffolgenden Nächte mit maximal sieben Grad geringfügig wärmer, aber bereits am frühen Freitagmorgen erreicht die Temperatur mit drei Grad ihren Tiefpunkt. Glaubt man den Prognosen für die kommende Woche, könnte das Thermometer danach aber wieder nach oben klettern. Die dicken Jacken können dann hoffentlich endgültig im Kleiderschrank verschwinden und die Gartensaison kann endlich so richtig beginnen.