Salzgitter. Seit Ende der Friedenspflicht haben sich bundesweit mehr als eine halbe Million Beschäftigte vor die Werkstore und Betriebe begeben, um ihrer Wut über die Arbeitgeberseite in der Tarifrunde 2022 der Metall- und Elektroindustrie Ausdruck zu verleihen. Am heutigen Dienstag fanden in Niedersachsen große Warnstreikkundgebungen statt. So beispielsweise in Salzgitter - dort fanden sich rund 3.000 Warnstreikende aus Salzgitter und Peine zusammen. Das berichtet der IG Metall Bezirk Niedersachsen und Sachsen-Anhalt in einer Pressemeldung.
In der Industriestadt Salzgitter sprach IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Gröger auf der Kreuzung der Metallerinnen und Metaller: „Über eine halbe Million Beschäftigte im Warnstreik bundesweit sind ein deutliches Zeichen an die Arbeitgeberseite. Die Stimmung in den Betrieben ist aufgeheizt, der Druck auf die Arbeitgeberverbände wächst. Es ist ganz deutlich erkennbar, dass die Beschäftigten entschlossen sind ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen!“
"Härtere Gangart an den Tag legen"
Nach der ersten Warnstreikwelle wolle man nun eine härtere Gangart an den Tag legen: „Wir können noch eine deutliche Schippe drauflegen. Und das wird wohl nach der vierten, ergebnislosen Verhandlung mit den Arbeitgebern notwendig sein. 24-Stunden-Warnstreiks und Urabstimmung sind keine leeren Drohgebärden – die Arbeitgeber haben am 17. November im Südwesten nochmals eine letzte Chance. Wir wollen keinen eskalativen Konflikt, werden ihn – wenn notwendig – aber führen!“, so Gröger. Neben Kundgebungen in Salzgitter, Aerzen und Northeim finden in den nächsten Tagen auch weitere Großveranstaltungen statt, bei denen mehrere zehntausend Metallerinnen und Metaller auf der Straße zu erwarten seien.
„Die Arbeitgeber geben bisher ein miserables Bild in der laufenden Tarifrunde ab. In der Schule würde man klar attestieren: Arbeits- und Sozialverhalten, ungenügend und unnötig provozierend. Setzen, 6!“, so der Metaller: „Mehr und mehr zementiert sich der Eindruck, dass die Arbeitgeber auf Zeit spielen und die Tarifrunde ins nächste Jahr verschleppen wollen. Das werden wir nicht zulassen und zur Not mit allen Mitteln der Tarifpolitik die Arbeitgeber zu nachhaltigen Lösungen bewegen.“
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