Die Winterzeit ist da – Ab heute ticken die Uhren anders

In der Nacht zum heutigen Sonntag wurden die Uhren auf Winterzeit zurückgestellt. Viele müssen sich an die "neue Zeit" erst einmal gewöhnen.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Region. In der Nacht zum heutigen Sonntag wurden die Uhren auf Winterzeit zurückgestellt. Morgens wird es nun früher hell, abends aber dafür auch früher dunkel.



Für viele geschieht die Zeitumstellung mittlerweile automatisch über Smartphones, Computer oder moderne Haushaltsgeräte. Doch alle, die noch manuelle Uhren besitzen – ob Armbanduhren, Küchenuhren oder Wecker – sollten jetzt unbedingt nachjustieren, damit nichts durcheinandergerät.

Innere Uhr gerät aus dem Gleichgewicht


Nicht nur die Uhren stellen wir um – auch unser Körper muss sich an die neue Zeit gewöhnen. Viele Menschen spüren in den ersten Tagen müde Momente am Morgen, etwas Schlafträgheit oder eine leicht veränderte Leistungsfähigkeit. Wie die AOK auf ihrer Website schreibt, konnte in einer Studie des Instituts für Medizinische Psychologie der Ludwig-Maximilians-Universität München nachgewiesen werden, dass der Mensch tatsächlich eine innere Uhr hat, nach der er sich richtet. Der Schlaf-Wach-Rhythmus orientiert sich demnach am Tageslicht und nicht an den Zeigern auf der Uhr. Durch die Zeitumstellung gerät die innere Uhr aus dem Gleichgewicht, was sogar zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Man wird abends früher müde, wacht morgens eher auf und fühlt sich oft müde oder abgeschlagen. Besonders empfindlich reagieren Menschen mit Schlafstörungen, ältere Personen, Kinder und Säuglinge. In der Regel hat sich der Körper nach vier bis vierzehn Tagen wieder an den neuen Rhythmus gewöhnt.

Tageslicht als Taktgeber


Fachleute raten, auf die innere Uhr zu hören und sich nicht zum Schlafen zu zwingen. Die Umstellung verändert die Lichtverhältnisse abrupt, weshalb man möglichst viel Tageslicht tanken sollte – idealerweise durch Spaziergänge oder, wenn das nicht möglich ist, Zeit am Fenster. Das natürliche Licht hilft, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu stabilisieren.

Schrittweise anpassen


Empfohlen wird, die täglichen Routinen schrittweise um etwa eine halbe Stunde nach hinten zu verschieben – beim Aufstehen, Essen und Schlafengehen. Auch abendliche Aktivitäten können helfen, später müde zu werden und dem Körper die Umgewöhnung zu erleichtern.

Auch Tiere spüren die Zeitumstellung


Auch unsere Haustiere reagieren auf die Umstellung: Hunde und Katzen warten vielleicht „eine Stunde zu früh“ auf ihr Futter oder ihren Spaziergang. Vögel, Pferde und andere Tiere orientieren sich stark am Tageslicht, sodass es zu kurzen Anpassungsproblemen im Verhalten kommen kann. Ein bisschen Geduld hilft – nach wenigen Tagen hat sich der Biorhythmus meist wieder eingependelt. Tierhalter sollten ihre Tiere möglichst schrittweise an den neuen Rhythmus gewöhnen und Schlafens-, Essens- und Gassigehzeiten um einige Minuten verzögern.

Welche Zeit wäre gesünder?


Seit Jahren wird in der Europäischen Union über eine Abschaffung der Zeitumstellung diskutiert – einigen konnte man sich bislang jedoch nicht. Auch, welche Zeit nun eigentlich abgeschafft werden soll, ist strittig: Während die Bundesregierung für die ganzjährige Sommerzeit plädiert, sehen Mediziner die Sache etwas anders – sie halten eine ganzjährige Winterzeit für gesünder, da durch die Sommerzeit ein Schlafmangel entstehen würde. Auf welche Zeit sich die Politik letztendlich tatsächlich einigt, bleibt abzuwarten.

So sorgt Braunschweig für exakte Uhrzeiten


Übrigens: Wussten Sie, dass die offizielle Zeit in Deutschland unter anderem von Atomuhren in Braunschweig bestimmt wird? Die offizielle Zeit in Deutschland wird unter anderem von Atomuhren in Braunschweig bestimmt. Auf Grundlage dieser extrem genauen Uhren wird die Umstellung auf Sommer- oder Winterzeit koordiniert, sodass alle Geräte – von Smartphones über Bahnhofsuhren bis zu Küchengeräten – gleichzeitig auf die neue Zeit umgestellt werden.

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