Region. Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Carola Reimann stellt das mit der Landesmedienanstalt finanzierte erfolgreiche Gemeinschaftsprojekt „Digitale Welten - Was nutzt Ihr Kind?" vor. Darin sollen Eltern darüber aufgeklärt werden, welche Medien ihre Kinder nutzen und was sich dahinter verbirgt.
Was ist Musical.ly, Snapchat oder Fortnite? Die digitale Freizeitgestaltung von Kindern ist für viele Eltern Neuland. Weil die Nutzung von Smartphone, Tablet oder Spielekonsole schon für jüngere Kinder zum Alltag gehört, sollten Mütter und Väter ihr Medienhandeln begleiten und ihnen altersgerechte Grenzen setzen. Seit 2016 finden unter der Überschrift „Digitale Welten - Was nutzt Ihr Kind" medienpädagogische Informationsveranstaltungen für Eltern in Niedersachsen statt. In 328 Veranstaltungen setzten sich Mütter und Väter bereits mit dem Mediennutzungsverhalten ihrer Kinder auseinander und diskutierten Tipps für die Medienerziehung.
In den rege nachgefragten Informationsveranstaltungen wird sich beispielsweise solcher Themen wie Datenschutz, Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken oder der Computerspielen in virtuellen Welten angenommen. Wie Mädchen und Jungen vor medialen Gewaltdarstellungen, ängstigenden Bildern und Pornographie im Netz geschützt werden können, sind weitere Inhalte der kostenfrei angebotenen Elternabende.
Auch in diesem Jahr wieder
Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung finanziert in Kooperation mit der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM) auch in diesem Jahr 150 Veranstaltungen, die von der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS) flächendeckend organisiert werden. „Die nunmehr seit 2016 bestehende Zusammenarbeit der Akteure im Bereich der Medienkompetenzvermittlung in Niedersachsen hat sich bewährt", berichtet Andrea Urban, Leiterin der LJS.
Das Angebot „Digitale Welten" ist Teil des landesweiten Konzeptes „Medienkompetenz in Niedersachsen ─ Ziellinie 2020" und soll insbesondere Eltern in ihrer Erziehungs-verantwortung stärken. „Wir haben in den letzten beiden Jahren erheblich mehr Eltern erreicht als ursprünglich angenommen, und die Nachfrage ist ungebrochen", stellt Niedersachsens Sozial- und Jugendministerin Carola Reimann fest. „Da wollen wir dranbleiben und verlängern die Laufzeit des vormals nur für die vergangenen beiden Jahre geplanten Angebots bis Ende 2018."
Besonders in Bildungseinrichtungen gefragt
Nachgefragt wurden die Elterninformationsveranstaltungen bisher am häufigsten von Kindertagesstätten, gefolgt von weiterführenden Schulen und Grundschulen. Durchgeführt werden sie von insgesamt 34 engagierten Referentinnen und Referenten aus dem Kreis der in Niedersachsen vorhandenen Eltern-Medien-Trainer, von freien Medienpädagoginnen und -pädagogen, die im Auftrag der Niedersächsischen Landesmedienanstalt tätig werden, sowie von Mitarbeitern des Blickwechsel e.V.
Eva Hanel, Medienreferentin der LJS, leitet das erfolgreiche Projekt und sorgt für die fortlaufende medienpädagogische Weiterbildung der Referierenden.
Themen der Elternveranstaltungen
Für Eltern von Kindern bis zu 10 Jahren geht es in den Infoveranstaltungen um das Erleben und Verstehen von Fernsehinhalten jüngerer Zuschauer, die ersten Erfahrungen am Smartphone und Tablet und die Wirkung von Computerspielen. Fragen wie „Wann macht ein Smartphone für mein Kind Sinn?", „Wie lange darf mein Kind an der Konsole spielen?", „Welches soziale Netzwerk schützt die Privatsphäre meines Kindes?" werden gemeinsam behandelt.
Eltern von Kindern zwischen 10 und 14 Jahren werden auf den Veranstaltungen über die Identitätsarbeit von Mädchen und Jungen in sozialen Netzwerken informiert. Sie lernen die Let's Player ihrer Kinder kennen und erfahren, welche Bedeutung YouTube-Stars wie „Bibis Beauty Palace" oder „Lisa und Lena" für ihre Kinder haben. Die Alterskennzeichnung und Wirkung von Online-Spielen samt den problematischen In-App-Käufen und die Nutzung und Bedeutung von Trash-Serien und YouTube-Videos bilden weitere Themenschwerpunkte.
Nähere Informationen für Interessierte finden sich auf der Webseite der LJS und bei Blickwechsel e.V. . Über ein Online-Formular können Wünsche und Kontaktdaten an die LJS übermittelt werden. Die LJS stellt dann den Kontakt zu einer Referentin oder einem Referenten her.
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