Lengede. Die Digitalisierung ist in aller Munde. Gerade in Beruf und Schule soll sie nach Meinung vieler Experten das Leben umkrempeln. Nun hat die IGS Lengede als erste Schule in ganz Niedersachsen das Konzept der Niedersächsischen Bildungscloud übernommen. In Kooperation mit Unternehmen soll damit ein "digitaler Werkzeugkasten" für Schüler und Lehrer entstehen. Darüber informiert die IGS Lengede in einer Pressemitteilung.
„Als wir Anfang 2016 das Dokument‚ Projektskizze Niedersächsische Bildungscloud‘ in den Händen hielten, waren wir sofort elektrisiert“, erinnert sich Schulleiter Jan-Peter Braun an die Anfänge der systematischen Entwicklung der digitalen Lernumgebung zurück. Das vom Land Niedersachsen in Auftrag gegebene Konzept habe als Kern ein zentrales Nutzermanagement, ergänzt um schulrelevante Cloudlösungen und der Möglichkeit, im Baukastenprinzip schulspezifisch weitere Cloudlösungen einbinden zu können, beinhaltet. Als eine von dreißig Schulen wurde die IGS Lengede im Februar 2017 Projektschule, um sich an der Entwicklung und Erprobung zu beteiligen. Als das Land jedoch einen anderen Weg einschlug, habe sich die Schule in Abstimmung mit dem Schulträger selbst auf den Weg gemacht. Man habe das ursprüngliche Konzept weiter verfolgt.
Umfangreicher "Werkzeugkasten"
Nach einjähriger Planungs- und Entwicklungsphase sei das "L³KIDS" System im Sommer 2018 online gegangen. „L³KIDS steht für Lengeder Lehr-, Lern-, Kollaborations-, Informations- und Dokumentenmanagementsystem“, erläutert der Schulleiter, der auch die Gesamtverantwortung für die technische Umsetzung habe. Herzstück von "L³KIDS" sei ein vollständig automatisiertes Nutzermanagement, das all seine Daten automatisch von dem seit 2010 sich im Einsatz befindenden Schulveraltungsprogramm erhält. Nicht nur jeder Schüler, Lehrer und Mitarbeiter sei in dem System hinterlegt, berichtet die Schule, sondern auch alle Eltern. Das Nutzermanagement wisse beispielweise in welcher Klasse sich welcher Schüler befindet, welche Fächer und Klassen die einzelne Lehrkraft unterrichtet, und weitere Informationen. Damit erhalte auch jeder Nutzer eine schulbezogene E-Mail-Adresse hat und werde auch einer Gruppe zugeteilt, die wiederum relevant für Zugriffsrechte und E-Mail-Verteiler sei.
„Mit nur einem Nutzernamen und einem Kennwort, haben alle Schülerinnen und Schüler der Schule Zugriff auf die unterschiedlichen digitalen Werkzeuge“, erläutert Kerstin Jasper, Didaktische Leiterin an der IGS Lengede. Das beginne bei dem personenbezogenen Zugang zum schuleigenen WLAN und setze sich fort bei Office365 und GSuite. Ebenfalls angebunden sei das Lernmanagementsystem "itslearning", aber auch die sich in Entwicklung befindende hpi-Schul-Cloud mehrerer Bundesländer und das elektronische Klassenbuch WebUntis. Lizensierte digitale Inhalte, wie beispielsweise Brockhaus, seien ebenfalls in der Cloud. „Ein Großteil der Cloud-Lösungen wird nicht nur für Lehr- und Lernprozesse sondern auch in der Schulverwaltung und im Schulmanagement eingesetzt“, so Jasper. Auch der Zugang zu einem Server, auf denen klassische Windows-Programme installiert sind, sei für alle Schüler und Lehrer mit dessen Nutzerdaten von jedem Ort der Welt aus möglich.
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