Berlin. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) begrüßt die Pläne der Koalition für ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz, fordert aber Nachbesserungen etwa bei der Gehaltsgrenze und der Anwerbung von Auszubildenden aus dem Ausland. "Aus Sicht der Unternehmen schlägt die Novelle des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG) den richtigen Weg ein", sagte DIHK-Vize-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks der "Rheinischen Post".
Die Eckpunkte enthielten viele Verbesserungen. An einigen Stellen würden sich die Betriebe aufgrund ihrer praktischen Erfahrungen aber auch noch weitere Schritte wünschen. "Richtig ist, dass künftig eine anerkannte Qualifikation grundsätzlich zu jeder Beschäftigung in nicht-reglementierten Berufen berechtigen soll. Damit erfahren die Einschätzungen der Unternehmen, die eine ausländische Fachkraft beschäftigen wollen, mehr Gewicht", sagte Dercks.
"Manches in den Eckpunkten ist hier aber noch zu strikt - etwa die recht hohe Gehaltsgrenze", kritisierte er. "Außerdem sollte die Zuwanderung von Azubis gestärkt werden. Hierzu enthält das Eckpunktepapier noch recht wenig. Bei der wachsenden Zahl unbesetzter Ausbildungsplätze in Deutschland, müssen wir noch pragmatischer werden, um verstärkt Auszubildende aus Drittstaaten zu gewinnen."
Wichtig wäre zum Beispiel die Erleichterung der Zuwanderung zur Ausbildungsvorbereitung bereits vor dem Beginn der Ausbildung. Weiten Teilen von Politik und Wirtschaft sei bewusst, dass Zuwanderung einen wichtigen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten müsse. "Der Weg dorthin ist sicher kein Sprint, sondern ein Marathon. Aber auch bei einem Marathon muss das Tempo stimmen, um den Anschluss nicht zu verlieren", sagte Dercks.
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