Diskussion mit den Grünen: Pflege - eine Zukunftsaufgabe


Angela Bösselmann, Ghalia El Boustami, Filiz Polat, Klaus Kubitschke, Ercan Kilic (v. li.). Foto: Bündnis 90/Die Grünen
Angela Bösselmann, Ghalia El Boustami, Filiz Polat, Klaus Kubitschke, Ercan Kilic (v. li.). Foto: Bündnis 90/Die Grünen | Foto: privat

Baddeckenstedt. „Zukunft der Pflege – Pflege der Zukunft“ unter diesem Motto hatte der Kreisverband Wolfenbüttel von Bündnis 90/Die Grünen zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung nach Baddeckenstedt eingeladen.


Nach einer Einführung in das Thema Pflege und Pflegegesetzgebung durch die Landtagsabgeordnete Filiz Polat entspann sich eine rege Diskussion unter den Teilnehmern des Podiums. Ghalia El Boustami moderierte dieses Gespräch, an dem außer Filiz Polat noch der Samtgemeindebürgermeister von Baddeckenstedt Klaus Kubitschke und Ercan Kilic als Gewerkschaftsmitglied aus Salzgitter teilnahmen.

Belastung durch Lohnausfall


Schnell wurde auch das fachkundige Publikum in das Gespräch mit einbezogen, so dass ganz unterschiedliche Aspekte des Themas angesprochen werden konnten. Einig waren sich alle, dass die reformierte Pflegegesetzgebung Verbesserungen sowohl für die Pflegebedürftigen als auch für die Angehörigen erbracht hat. Gleichzeitig wurde aber auch die immer noch starke finanzielle Belastung thematisiert, die unter anderem durch Lohnausfall und nicht ausreichende Kompensation auf pflegende Angehörige zukommen kann.

Darüber hinaus wären auch bessere Beratungsangebote wünschenswert. In dem Zusammenhang kam die Sprache auch auf ein Problem, das speziell Baddeckenstedt betrifft; durch die Lage als Exklave des Landkreises Wolfenbüttel aber mit großer räumlicher Distanz zur Kreisstadt werden viele Beratungsangebote nicht angenommen, weil dafür viel zu lange Wege zurückzulegen wären. Hier wären dezentrale Angebote erforderlich. Bürgermeister Kubitschke überlegt deshalb gezielt zusätzliche Beratung auch in Baddeckenstedt anzubieten.

Fachkräftemangel im Pflegbereich


Daneben wurden auch vielfältige weitere Bereiche angesprochen, wie etwa der Fachkräftemangel im Pflegbereich oder auch die zunehmende Bedeutung von kultursensibler Pflege mit Blick auf die immer größere Zahl der Pflegebedürftigen mit Migrationshintergrund. Anders als in den 60er Jahren gedacht, als sie als „Gastarbeiter“ nach Deutschland kamen, haben viele von ihnen ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland und verbringen auch hier ihren Lebensabend.

Nach einer anregenden Gesprächsrunde bedankte sich Angela Bösselmann, örtliche Vertreterin der GRÜNEN, auf deren Initiative die Veranstaltung zurückging, mit einem kleinen Geschenk bei den TeilnehmerInnen. Sie äußerte die Überzeugung, dass das Thema „Pflege“ in Zukunft an Bedeutung eher noch zunehmen wird und man die Entwicklungen intensiv im Auge behalten muss.


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