Berlin. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht in dem neuen Metall-Tarifabschluss keine Gefahr für eine Lohn-Preisspirale. "Die durchschnittliche jährliche Lohnsteigerung beträgt 4,2 Prozent für die kommenden beiden Jahre, was deutlich unter der Inflation von sieben bis zehn Prozent liegen wird", sagte Marcel Fratzscher den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
"Somit erfahren Beschäftigte einen deutlichen Rückgang ihrer Reallöhne und damit ihrer Kaufkraft", sagte Fratzscher. Der Tarifabschluss in der Metallbranche zeige, "dass Sorgen über eine Lohn-Preisspirale unbegründet" seien. "Die Gefahr von zu geringen Lohnsteigerungen, und damit einem starken Einbruch des Konsums und einer tieferen Rezession, ist höher als von zu starken Lohnerhöhungen, die die Unternehmen in Schieflage bringen könnten." Der Tarifabschluss sei ein "kluger Kompromiss" und beinhalte eine "erstaunlich moderate Lohnsteigerung". Die IG Metall und die Metall- und Elektroindustrie haben sich am Freitag auf einen Tarifvertrag geeinigt, der einen steuerfreien Inflationsausgleich von 3.000 Euro sowie Lohnerhöhungen in zwei Schritten von insgesamt 8,5 Prozent vorsieht.
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