DONNERstag: Ausmist-Chaos 👚

Gerade jetzt, wo es langsam auf den Frühling zugeht, sollte der Schrank mal ordentlich ausgemistet werden. So weit, so gut. Doch schon bei den ersten Griffen in den Schrank stelle ich fest: Dieser Weg wird kein leichter sein.

von


Den Kleiderschrank ausmisten fällt mir nicht gerade leicht.
Den Kleiderschrank ausmisten fällt mir nicht gerade leicht. | Foto: Anke Donner

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Vielleicht geht es einigen von Ihnen wie mir: Ich kann einfach nichts wegschmeißen. Dabei gebe ich mir wirklich Mühe, mich von Dingen, die ich nicht mehr brauche oder Kleidung, die ich länger nicht getragen habe, zu trennen.


Gerade jetzt, wo es langsam auf den Frühling zugeht, sollte der Schrank mal ordentlich ausgemistet werden. So weit, so gut. Doch schon bei den ersten Griffen in den Schrank stelle ich fest: Dieser Weg wird kein leichter sein.

Ausmist-Chaos


Es beginnt mit einer tapferen und entschlossenen Entscheidung: Heute ist der Tag, an dem der Kleiderschrank von allen unnützen und lang nicht mehr getragenen Klamotten befreit wird. Genauso entschlossen scheinen aber auch Engel und Teufel zu sein, die sich bei jedem Kleidungsstück ein kräftiges Tauziehen liefern. Und bevor ich überhaupt richtig angefangen haben, trifft mich die Erkenntnis, dass eher ein Einhorn in meinem Garten stehen wird, als dass ich diese Mission zufriedenstellend abschließe.

Es soll ja auch Menschen geben, die Kleidung, die sie ein Jahr nicht getragen haben, konsequent aussortieren. Für mich unvorstellbar. Die Vorstellung, Kleidung und Schuhe zu entsorgen, verursacht mir eine Gänsehaut. Entsprechend überfüllt sind meine Schränke. Dabei weiß ich genau, dass ich manche Klamotten nie wieder tragen werde - aber was, wenn doch? Schließlich habe ich es auch schon erlebt, dass ich ein Kleid anziehen wollte und dann feststellen musste, dass ich es aus besagtem Grund entsorgt hatte. Oder was, wenn ich doch wieder in die schicke Hose passe, die ich schon seit Jahren eben wegen dieser Hoffnung aufhebe? Mit Jacken und Mänteln ist es ähnlich: Zwar passen sie nicht mehr ganz perfekt, aber zum Weggeben sind sie irgendwie zu schade. Und dann sind da ja auch noch die Klamotten, an denen Erinnerungen hängen. Niemals würde ich das T-Shirt wegschmeißen, dass ich mir auf meinem ersten Grönemeyer-Konzert gekauft habe. Verblichen und abgetragen wie es ist, bleibt es aber in der Schublade und wird nicht mehr getragen.

Bei Schuhen ist das Drama noch größer. Von denen kann ich mich ganz schlecht trennen. Zum Beispiel habe ich vor ein paar Jahren mal ein Paar Sneaker gekauft, die mir definitiv zu klein sind. Nun stehen sie im Schrank - nagelneu und ungetragen. Meine Füße werden in absehbarer Zeit nicht schrumpfen, also worauf warte ich? Vielleicht darauf, dass sie in ein, zwei Jahren meiner Nichte passen?

Und so geht es hin und her. Sachen werden herausgenommen, begutachtet, weggepackt und wieder zurückgelegt. Am Ende des Tages erkläre ich die Mission quasi für gescheitert. Gerade mal eine Handvoll Kleidungsstücke hat es in den Altkleidersack geschafft. Weggebracht habe ich ihn vorsichtshalber aber noch nicht. Kann ja sein, dass noch was reingepackt wird. Oder wieder rausgenommen...

Und mitten im Ausmist-Chaos offenbart sich eine weitere Erkenntnis. Ein voller Schrank, aber scheinbar nichts dabei, was ich am Wochenende zu unserer Verabredung anziehen kann...

Einen schönen DONNERstag wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner

Lust auf mehr? Hier finden Sie alle bislang erschienenen Kolumnen vom DONNERstag


mehr News aus der Region