DONNERstag: Doppelmoral trifft auf Dummheit

Immer DONNERstags gibt es jetzt Geschichten unserer Redakteurin Anke Donner, wie sie nur das Leben schreiben kann. Situationen, wie sie einem im Alltag manchmal einfach vor die Füße fallen und die einen zum Lachen, Weinen und Staunen bringen, oder schier an den Rand des Wahnsinns treiben.

Diese Doppelmoral geht mir echt gegen den Strich.
Diese Doppelmoral geht mir echt gegen den Strich. | Foto: Anke Donner

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Beinahe täglich hören und lesen wir von Klimaaktivisten, denen im Kampf gegen den Klimawandel jedes Mittel recht zu sein scheint. Dahinter aber verbirgt sich nicht selten eine Doppelmoral, die wohl nicht nur mir so richtig gegen den Strich geht.


Auf Straßen geklebt, in Eimer einbetoniert, oder in Showrooms fixiert. Den Anhängern der klimaaktivistischen Organisationen wie der Letzten Generation kann es offenbar nicht weit genug gehen, in ihrem Bestreben, die Welt vor der Klimakatastrophe zu retten.

Doppelmoral trifft auf Dummheit


Ich würde ja sogar sagen, dass das eigentliche Ziel dieser Menschen gar nicht so falsch ist. Doch die Mittel, mit denen sie kämpfen und krampfhaft versuchen, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zum Umdenken zu zwingen, sind in meinen Augen doch mehr als fragwürdig. Vor allem, wenn ich Schlagzeilen wie: „Klima-Kleber fliegen nach Bali!“ lese. Oder, wie erst im vergangenen Jahr in Wolfsburg geschehen, dass man bei Klebe-Aktionen offenbar vergessen hat, dass dem menschlichen Bedürfnis der Klimawandel buchstäblich am Hintern vorbeigeht. Oder man stellt fest, dass das Einbetonieren von Körperteilen in freier Wildbahn im Januar doch keine so gute Idee ist. Und plötzlich wird der Feind - in diesem Fall die Polizei - zum Retter in der Not und bewahrt die Ideologen vor Frostbeulen am Allerwertesten. Fast schon ein wenig lustig, wenn die Lage nicht so ernst wäre.

Die Frage, ob Greta Thunberg mit dem Fahrrad von Schweden nach Lützerath gereist ist, stelle ich mir schon lange nicht mehr. Aber die Meldung, dass zwei Klima-Kleber einen Gerichtsprozess sausen lassen und sich stattdessen so gar nicht klimafreundlich in ein Flugzeug nach Bali setzen, schlägt dem Fass wirklich den Boden aus. Und dann noch die ziemliche lahme Rechtfertigung eines Sprechers der Letzten Generation, man müsse zwischen Privatleuten und Klimaaktivisten unterscheiden. Ach so! Also werde ich im Namen des Tierschutzes zum Vegetarier, darf mir privat aber trotzdem das Steak in die Pfanne hauen, oder wie? Und ich Dummerchen habe immer gedacht, das hat was mit Überzeugung zu tun...

Also, liebe Klima-Aktivisten, Klimaschützer, Klima-Retter oder auch Klima-Terroristen: Wie wäre es, wenn ihr einfach mal konsequent seid? Steht für eure Ziele und Werte ein, versucht, diesen Planeten ein wenig besser zu machen und tut das, wenn nötig auch laut und mit Nachdruck. Aber eure Doppelmoral könnt ihr euch echt an den Hintern kleben. Vielleicht nimmt euch dann auch jemand ernst...

Einen schönen DONNERstag, wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner


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