Facebook feiert Volkswagen-Reaktion auf Klebe-Aktion

Volkswagen erntete in den sozialen Medien Beifall, während die Aktivisten für ihre "Doppelmoral" kritisiert wurden.

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Auf Facebook feiert man die Reaktion von VW.
Auf Facebook feiert man die Reaktion von VW. | Foto: regionalHeute.de

Wolfsburg. 12 Mitglieder der Gruppe "Scientist Rebellion" hatten sich am Donnerstagabend im Porsche-Showroom der Autostadt festgeklebt, um so gegen die aus ihrer Sicht klimaschädliche Einflussnahme von VW auf die Politik zu protestieren. Volkswagen reagierte auf die Besetzer mit dem Abschalten von Heizung und Licht, was von der Facebook-Gemeinde ordentlich gefeiert wurde.



Nachdem in der Autostadt am Donnerstag in den Nachtmodus gewechselt wurde, wurde es für die festgeklebten Aktivisten ungemütlich. Mit dem Nachtbetrieb wurden Heizung und Licht heruntergefahren. Ein Umstand, der den Scientist Rebellion-Mitgliedern offenbar gar nicht schmeckte. Zumindest beklagten sie das in den sozialen Medien. Und noch eine Sache bereitete den Aktivisten Probleme: Das Verrichten ihrer Notdurft gestaltete sich mit auf dem Boden festgeklebten Händen schwierig. Sie verlangten Schüsseln. Ob diese am Ende gereicht wurden, lässt sich aus der Antwort von Armin Maus, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autostadt, zunächst nicht ganz erschließen. Dieser erklärte in einem Statement am Freitag, dass die Aktivistinnen und Aktivisten unter den gegebenen Umständen entsprechend versorgt worden seien und auch für deren hygienische Bedürfnisse Sorge getragen wurde.

Kurz nach dieser Berichterstattung meldete sich Armin Maus bei unserer Redaktion und löste die Sache auf. Man habe weder Sichtschutzzelt noch Eimer bereitgestellt, schreibt er. "Erstens aus hygienischen Gründen, zweitens weil wir ein solches Zelt nicht haben. Die Toilettenanlage des besetzten Gebäudes stand den Aktivisten jederzeit zu Verfügung und ist von ihnen dann auch genutzt worden", klärt Maus auf.

Kein Mitleid für die Aktivisten


Davon abgesehen, dass es für die Beschwerde der Aktivisten, sie könnten - festgeklebt wie sie waren - nicht die Toiletten aufsuchen, Kommentare wie "Ich spende Windeln", "Sollen sie sich Windeln mitbringen", "Was beklagen die sich noch? Niemand hat sie gezwungen, sich festzukleben" und "Schlechte Vorbereitung, vorher Windeln anziehen" hagelte, gab es auch wenig Verständnis für das Beklagen über das Ausschalten von Heizung und Licht.

"Erst denken, dann pieseln."

- Eine Leserin


Beifall für VW


Maus hatte am Donnerstag erklärt: "Mit dem Einsetzen der Dunkelheit schaltet die Beleuchtung im Park und in den Gebäuden der Autostadt automatisiert auf Nachtbetrieb um – den festgeklebten Aktivistinnen und Aktivisten stehen die sanitären Einrichtungen jederzeit zur Verfügung."

"Komische Klimaaktivisten, die sich beklagen, dass Strom und Heizung abgeschaltet wurden. Dann ist es wohl doch nicht so ernst mit dem Klima"

- Ein Leser


Dafür erntete Volkswagen in den sozialen Medien Beifall, während die Aktivisten für ihre "Doppelmoral" kritisiert wurden. Zur Volkswagen-Reaktion schreiben die Leser: "Endlich mal ein Unternehmen, das Kante zeigt. Zur Nachahmung empfohlen", "Ein Hoch auf VW, alles richtig gemacht", "Da hat Porsche, würde ich mal sagen, einfach die Umwelt geschützt und weniger Energie verschleudert. Ich dachte, das wäre im Sinne der Aktivisten", "Super Aktion von der Autostadt", "Genial! Weltklasse reagiert" und "Ich feiere die Autostadt, dass sie diese Typen nicht noch hofiert hat".

"Porsche, alles richtig gemacht. Licht aus, Heizung aus - niemand hat sie eingeladen. Nun müssen sie ihren eigenen Mist mal schön ausbaden."

- Eine Leserin




Dass sich die "Scientist Rebellion-Mitglieder" über fehlende Heizung und Beleuchtung echauffierten, sehen viele User als Doppelmoral, was sie mit Kommentaren wie "Tja, frieren für das Klima wollten sie dann wohl doch nicht" und "Energiesparen muss doch eigentlich in deren Sinn sein, oder?" quittieren.

"Das ist schon Satire. Kämpfen für die Umwelt, aber fordern Licht und Heizung, die für Hunderte reichen würde. Noch mehr kann man sich nicht ins Abseits schießen."

- Ein Leser


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