DONNERstag: Große und kleine Kino-Chaoten

Immer DONNERstags gibt es jetzt Geschichten unserer Redakteurin Anke Donner, wie sie nur das Leben schreiben kann. Situationen, wie sie einem im Alltag manchmal einfach vor die Füße fallen und die einen zum Lachen, Weinen und Staunen bringen, oder schier an den Rand des Wahnsinns treiben.

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Bei meinem Kinobesuch ist alles ruhig geblieben.
Bei meinem Kinobesuch ist alles ruhig geblieben. | Foto: Anke Donner

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Es wird immer verrückter. Jugendlichen ist offenbar überhaupt nichts mehr heilig. Vollkommen außer Kontrolle, missbrauchen sie nun auch noch Kinovorstellungen, um mal ordentlich die Sau rauszulassen. Was man aber leider auch sagen muss: Auch viele Erwachsene wissen sich im Kino nicht zu benehmen.



Seit einigen Tagen läuft "Creed III: Rocky's Legacy" in den deutschen Kinos. Und neuerdings gehen Jugendliche offenbar nicht mehr ins Kino, um sich gemütlich einen Film anzuschauen, sondern um ordentlich auf die Kacke zu hauen. Oder besser gesagt: Einen Saustall zu hinterlassen. Das geht nun sogar soweit, dass Kinos in der Region Jugendlichen den Zutritt zu „Creed III“ verweigern und nur noch Zuschauer über 18 reinlassen. Und das ist auch richtig so.

Große und kleine Kino-Chaoten


Grund ist offenbar ein neuer und vollkommen bekloppter TikTok-Trend, der dazu aufruft, so lange während der Vorstellung zu randalieren und Unruhe zu stiften, bis der Film abgebrochen wird. Was für eine dämliche Idee: Was denken sich die Pappnasen eigentlich dabei? Randalieren in der Fortsetzung eines Kinoklassikers, der schon lief, als sie selber noch flüssig waren. Strafrechtlich wird das vermutlich für die meisten Kids ohne Konsequenzen bleiben. Wie wir wissen, greift der Justizapparat ja erst ab 14 Jahren. Vermutlich hätte man aber eh keine Chance, da sich die Unruhestifter wohl schon aus dem Staub machen, bevor die Ordnungshüter eintreffen.

Also ich hätte die Lümmel von der Kinobank eingesperrt bis die Polizei kommt. Und dann ordentlich zur Kasse gebeten. Anschließend würde ich sie einen Monat lang das Kino schrubben lassen - inklusive Toilette. Kann doch wohl nicht sein, dass eine ohnehin gebeutelte Branche nun das Nachsehen hat, weil sich irgendwelche Halbstarken nicht benehmen können. Denn die Kinosäle wieder in Ordnung zu bringen, kostet Geld und Zeit.

Aktuell schlagen Teenager aufgrund einer Internet-Challenge über die Strenge, vermutlich ohne sich der Konsequenzen wirklich bewusst zu sein. Leider habe ich es aber selber schon oft genug erleben müssen, dass sich auch erwachsene Menschen nicht benehmen können. Da wird während des Films rumgesaut, Popcorn verschüttet oder durch die Gegend geschnipst, Cola und Bier verkippt und die Nacho-Soße vom Finger an die Sitze geschmiert. Vom Benehmen auf den Toiletten will ich hier gar nicht erst anfangen. Bäh! Ob sich die Leute zuhause auch so benehmen?

Den Spaß an der großen Leinwand sollten wir uns aber dennoch nicht vermiesen lassen. Und sollte der Sitznachbar seine guten Manieren vergessen, kann man ihn ja auch ruhig mal ansprechen. Bei meinem Kinobesuch neulich ist alles ruhig geblieben und auch der Saal sah danach - bis auf die üblichen Popcornkrümel - sauber aus.

Einen schönen Kino-DONNERstag, wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner


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