DONNERstag: In der Regel krank oder Urlaub?

Immer DONNERstags gibt es jetzt Geschichten unserer Redakteurin Anke Donner, wie sie nur das Leben schreiben kann. Situationen, wie sie einem im Alltag manchmal einfach vor die Füße fallen und die einen zum Lachen, Weinen und Staunen bringen, oder schier an den Rand des Wahnsinns treiben.

Also jetzt spinnen die wirklich...
Also jetzt spinnen die wirklich... | Foto: Anke Donner

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Gestern ist mir beim Lesen der Nachrichten wirklich fast der Stift aus der Hand gefallen. Manchen Bundesparteien scheint wirklich jedes Mittel recht zu sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Oder was bezwecken die Linken mit ihrer Forderung nach einem Menstruationsurlaub?



Dass das "allmonatliche Übel" für manche Frauen kein Zuckerschlecken ist, dürfte ja hinlänglich bekannt sein. Starke Unterleibs- und Rückenschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit können einen schonmal so richtig ausknocken (ich kann ein Lied davon singen). Aber dafür extra einen „Menstruationsurlaub" einzuführen, halte ich nun wirklich für übertrieben. Als wenn dieses Land keine anderen Probleme hätte...

In der Regel krank oder Urlaub?


Und das Argument, das Linken-Chef Martin Schirdewan dazu vorbringt, verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Man will die Gleichstellung von Frauen am Arbeitsplatz fördern? Hä, was bitte hat denn das mit Gleichstellung zu tun? Ich sehe es da ähnlich wie Dorothee Bär (CDU). Die sagte, dass Frauen dadurch eher in Nachteil geraten und Männer bei der Einstellung bevorzugt werden. Und Frau Bär hat noch eine ziemlich treffende Aussage gemacht. Ob ihr die Doppeldeutigkeit dabei bewusst war, weiß ich allerdings nicht. Bär sagte nämlich: „Im Vergleich zu anderen Ländern gibt es bei uns schon jetzt Arbeitnehmerrechte, die eine einfache Krankmeldung ermöglichen, unter drei Tagen in der Regel auch ohne Krankschreibung."

Krankmelden und dem Arbeitgeber unter vier Augen das Problem erklären, wäre doch deutlich sinnvoller und hat doch bisher offenbar auch ganz gut funktioniert. Was also soll ein "Menstruationsurlaub" da ändern?

Was ich aber absolut befürworten würde ist, wenn sich einige Herren der Schöpfung mal etwas intensiver mit der Materie auseinandersetzen würden - oder mit ihren Frauen. Sprüche wie: „Wer schreit denn immer nach Gleichberechtigung? Und genau dafür wurden die Torpedos erfunden und für alles andere gibt es Ibuprofen!“, braucht keine Frau und sind vermutlich auch mit ein Grund dafür, dass die Linken auf solche absurden Ideen kommen.

Ich glaube, Frauen brauchen wirklich mehr Akzeptanz für das, was die Natur ihnen aufgebürdet hat. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass man das erreicht, indem mit dem imaginären Finger auf uns gezeigt wird, weil wir uns einmal im Monat "im Urlaub" befinden. So werden wir nur stigmatisiert. Da kann ich mir ja gleich ein T-Shirt überziehen, auf dem steht: "Ich habe meine Tage". Und noch eine Frage stelle ich mir: Was wird als Nächstes kommen? Der "Samenstau-Urlaub" für den Mann?

Einen schönen DONNERstag, wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner


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